Dass sie den Stifterverband wieder einmal neu erfinden würden, ahnten die Expertinnen und Experten des Stifterverbandes im Herbst 2019 noch nicht, als sie sich im Berliner Hauptstadtbüro zusammensetzten. Ihr Ziel: ein Konzept entwickeln, wie sich gute Ideen noch besser fördern lassen. Aus diesem ersten Treffen entwickelte sich nach und nach das Projekt Wirkung hoch 100, mit dem der Stifterverband nach Zukunftsprojekten fahndet und einige ungeschriebene Gesetze aus seiner bisherigen Praxis umstößt. Wer Bildung, Wissenschaft und Innovation fördern will, das ist der Gedanke dahinter, der muss auch selbst neue Wege finden – genauso, wie es der Stifterverband immer wieder tut, seit ihn vor genau 100 Jahren kurz nach dem Ersten Weltkrieg deutsche Industriekapitäne ins Leben riefen, um das Land fit zu machen für die Zukunft.
Wie eine Werkstatt lässt sich die Initiative Wirkung hoch 100 denken: Die Vertreterinnen und Vertreter der 100 Projekte, die für die erste Phase ausgewählt wurden, haben sich zusammengesetzt und erfahrene Partnerinnen und Partner sowie kritische Begleiterinnen und Begleite zur Seite gestellt bekommen. Wie am Arbeitsplatz eines Handwerkers ist in diesen Werkräumen alles da, was man braucht; es wird an Ideen gehobelt und geschliffen, wo nötig verworfen und neu aufgebaut, und nach und nach schälen sich so aus den ersten Ideen ein funktionierendes Konzept heraus.
Die 30 vielverspechendsten diser ersten 100 Konzepte treffem sich dann erneut in einem Werkraum. Hier werden sie unter anderem auf einen Pitch vor der Jury vorbereitet, die dann aus den 30 Projekten diejenigen zehn auswählt, die das größte Potenzial haben, nachhaltige Wirkung zu entfalten. Diese zehn Projekte werden – je nach Bedarf mit unterschiedlichen Fördersummen – mit insgesamt 1 Million Euro dabei unterstützt, Bildung, Wissenschaft und Innovation nachhaltig zu verbessern. Die zehn Finalisten bekommen abschließend eine intensive und individuelle Begleitung durch das Netzwerk des Stifterverbandes. Eine unabhängige Jury vergibt schließlich drei Preise an die drei Projekte mit den größten Fortschritten und besten Erfolgsaussichten. Ganz gleich, welche Ideen bis zum Schluss im Rennen bleiben werden. Von diesem Feinschliff aus den Werkräumen profitieren am Ende alle 100 Ideen.