Visionen wahr werden lassen – das ist ein Zauber, der Crowdfunding-Kampagnen seit jeher umgibt. Im Herbst 2015 konnte das Bildungs-Start-up Kiron aus Berlin sein erstes Bachelor-Pilotsemester für 1.250 internationale Flüchtlinge starten – mit Support von 1.582 Unterstützerinnen und Unterstützern. Die damalige Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung der ersten 1.000 Stipendien für ein dreijähriges Studium ist eine der erfolgreichsten im deutschsprachigen Raum. Sie lief über zehn Wochen und brachte dem Gründerteam aus Social Entrepreneurs, Flüchtlingen, Studierenden und Akademikerinnen und Akademikern beachtliche 537.359 Euro ein.
Es war ein fulminanter Start, der bis heute nachhallt. Mit Partnerhochschulen und anderen Bildungsinstitutionen hat der digitale Kiron-Campus bis heute mehr als 10.000 Menschen die Möglichkeit geboten, zu studieren – selbst wenn sie sich in Flüchtlingslagern, im Exil oder in Krisengebieten befinden. Ohne die Crowd, die das Pilotsemester erst möglich machte, und ein starkes Wirgefühl wäre vieles davon wohl nicht möglich gewesen.
Nicht nur der Stifterverband half bei dieser Erfolgsgeschichte damals mit, sondern auch Ernst Neumeister. Er begleitete als Berater bereits 200 Kampagnen, die insgesamt fast 2 Millionen Euro über Crowdfunding einwarben. „Ich weiß noch, wie viel Angst ich hatte, mit meiner ersten Kampagne öffentlich zu scheitern“, erzählt Neumeister.