Es herrscht zwar nicht der „Muff von tausend Jahren“ – doch scheinen viele Hochschulen, was die Digitalisierung angeht, zumindest in den 90er-Jahren steckengeblieben zu sein. Das Potenzial des „weltweit“ im World Wide Web werde zu wenig erkannt, monieren Svenja Bedenlier und Olaf Zawacki-Richter in einer aktuellen Studie des Hochschulforums Digitalisierung zur Rolle digitaler Medien in den Internationalisierungsstrategien deutscher Unis und FHs: Ein international ausgerichteter Internetauftritt? Sehen Hochschulen gerade noch als notwendig an. Die Webpräsenz zeitgemäß in eine Internationalisierungsstrategie einbinden, oder gar Geld und Personal dafür bereitstellen – das mache fast keiner, schreiben die Autoren weiter. Dass es Unis wie Fachhochschulen so schwer fällt, die losen Enden „digital“ und „international“ zu verknüpfen, liegt nach Ansicht von Experten auch daran, dass man gewachsenen Strukturen von Forschung und Lehre lange unangetastet gelassen hat, und nun versucht, digitale Angebote gleichsam „aufzupropfen“.