Jürgen Handke ist seit vielen Jahren Hochschullehrer an der Universität Marburg. Dort habe ich ihn vor einigen Wochen besucht. Wir saßen in seinem Büro, das vollgestopft mit Technik ist. Überall Mikros, Kameras, Greenscreen und ein kleiner Roboter stand da auch noch herum. Denn Jürgen Handke ist nicht irgendein Professor, sondern wohl der profilierteste Hochschullehrer für digitales Lehren, den wir in Deutschland haben. Allerdings wird die Hochschulwelt ihn in einigen Wochen verlieren: Jürgen Handke steht kurz vor der Emeritierung. Im Durchfechter-Podcast (siehe Kasten) blickt er zurück auf die Höhen und Tiefen seiner akademischen Karriere.
Seit 40 Jahren tüftelt der Autodidakt daran, Wissen in digitalen Medien aufzubereiten. Zunächst auf CD-ROM, heute vor allem in Videos und mithilfe von humanoiden Robotern. Die Entwicklung, die er genommen hat, war selten gradlinig und von einigen Rückschlägen gekennzeichnet. Manches, so erzählt er, ist sogar richtig in die Hose gegangen. Davon hat er sich aber nie entmutigen lassen. Denn mit steigender Beharrlichkeit kam irgendwann auch die Anerkennung: zum Beispiel in Form von Preisen und Auszeichnungen. Heute sind seine digitalen Konzepte – wie der Inverted Classroom – vorbildlich und werden vielerorts adaptiert. Jürgen Handke ist eine echte Institution, wenn es um Fragen der digitalen Lehre an Hochschulen geht.