Ausgerechnet der Sport: Wenn es darum geht, die Personalbeschaffung konsequent zu automatisieren, sind Fußballvereine wie der FC Arsenal in London ganz vorn. Sie verlassen sich beim Anwerben neuer Spieler längst nicht mehr allein auf die Erfahrung ihrer Talentscouts. Big-Data-Agenturen durchleuchten das Spielverhalten von Talenten, Algorithmen fügen Unmengen Daten zu „objektivierbaren Einzelleistungen“ zusammen. Verglichen wird etwa das Lauf- und Passverhalten eines Neuzukaufs mit dem der Teammitglieder. Durch „exakten Datenabgleich“ will man herausfinden, ob die Verstärkung in das Spielsystem einer Mannschaft passt.
Aber nicht nur in der Sportbranche gehören automatisierte Systeme in den Personalprozessen großer Firmen zum Alltag: Textbasierte Dialogsysteme, Chatbots genannt, beantworten online Tausenden Bewerbern gleichzeitig ihre Fragen zum Jobprofil und zum weiteren Auswahlverfahren. Einige Programme entscheiden eigenständig, welche Bewerber schon nach dem Erstkontakt mit dem Chatbot ausscheiden. Hierzu genügen ihnen klar definierte Knock-out-Kriterien, die der Algorithmus im Gespräch implizit abfragt. Bei IT-affinen Unternehmen ist auch die nächste Stufe des „Robot Recruitings“ längst Routine: Kandidatenprofile werden gezielt mit den definierten Anforderungsprofilen des Unternehmens abgeglichen. Der Bot scannt die digital eingeschickten Unterlagen nach allen relevanten Schlagwörtern. Nur das, was passt, wird an die Menschen in der Personalabteilung weitergeleitet.