Unter einer „prompten Antwort“ verstand man im Deutschen bisher so etwas wie eine unverzügliche Reaktion. In Zeiten großer Sprachmodelle (Large Language Models = LLM), die natürliche Sprache mittels KI in geschriebener Form automatisiert verarbeiten können, erhält das Adjektiv nun eine unverhoffte Bedeutungsverschiebung in Form eines Substantivs - den Prompt. Doch was bedeutet dieser Begriff genau? In der generativen KI, also wenn Künstliche Intelligenz dazu genutzt wird, Texte, Bilder oder Videos zu erstellen, steht der Prompt für der Input eines Benutzers/einer Benutzerin, zu dem das KI-System einen Output erzeugt. Ein textbasierter Prompt kann Wörter, Buchstaben, Sonderzeichen, Zahlen und Links enthalten. Um das gewünschte Ergebnis zu bekommen, muss der Prompt möglichst eindeutig und umfassend sein.
Wer also einen KI-Chatbot wie ChatGPT oder Bard dazu animieren will, qualitativ gute und hilfreiche Antworten zu geben, muss viel Aufwand in eine präzise formulierte Aufgabenstellung investieren. Zum Lernprozess gehört also: ausprobieren, wiederholen, umdenken und neu denken. Einen solchen Experimentierraum boten das Hochschulforum Digitalisierung und der KI-Campus – beide beim Stifterverband angesiedelt – unlängst mit dem „Prompt-Labor“ für Hochschulen an. Denn gerade in der Lehre an Hochschulen spielen innovative KI-Werkzeuge eine immer wichtigere Rolle. Das Vorhaben ermöglichte es, praktische Erfahrungen zu sammeln, eigene Anwendungsszenarien für generative Sprach-KIs in der Gruppe zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Live-Sitzungen wurden mit einem asynchronen Moodle-Kurs kombiniert, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst entscheiden könnten, wann und wo sie das Gelernte vor- und nachbereiten wollen.
Über die Hintergründe des Prompt-Labors und die ersten Erfahrungen sprachen wir mit Anika Limburg (Hochschule RheinMain) und Stefan Göllner (KI-Campus | Stifterverband).