„Oft gehen Technologien, die für die Gesundheitsversorgung entwickelt werden, am Bedarf vorbei“, hat Elisa Haucke beobachtet. Unlängst etwa sei sie auf einer Tagung gewesen, erzählt sie, auf der Forscher einen Telepräsenzroboter vorgestellt hätten – ein Gerät also, das im häuslichen Umfeld von Pflegebedürftigen zum Einsatz kommen soll. „Dann stellte sich aber heraus, dass dieser Roboter nicht über Teppiche fahren kann; damit ist er in vielen Wohnungen schlicht unbrauchbar.“ Oder das hochmoderne Pflegebett: „Das ist ausgesprochen funktional, aber niemand will es in seiner eigenen Wohnung stehen haben. Da wäre ein innovativer Lattenrost sinnvoller, der in das vorhandene Bettgestell gelegt werden kann.“
Genau mit solchen Fragen haben die Pappmöbel zu tun, die jetzt in die umgebauten Räume des Innovation Hubs kommen sollen: Mit ihnen können die Forscher Wohnräume simulieren, die aber zugleich die Fantasie nicht so einengen wie echte Möbel aus schwerem Holz – „da können sich viele Menschen nicht mehr ihre eigene Wohnung vorstellen, weil die Möbel ja völlig anders aussehen. Bei den Pappmöbeln ist klar, dass es sich um Platzhalter handelt“, erläutert Elisa Haucke. Ähnlich läuft es auch bei dem Workshop ab, den sie gerade plant: Da werden Senioren eingeladen, um Probleme im häuslichen Umfeld zu besprechen – mit dabei sind bei solchen innovativen Formaten oft Pflegewissenschaftler, aber auch Vertreter von Start-ups, die über denkbare Lösungen grübeln oder ihre eigenen Ideen in der Praxis erproben wollen.