Erst einmal herzlichen Glückwunsch, Herr Beutelspacher!
Vielen Dank – aber wozu eigentlich?
Wenn man zu Ihnen ins Büro hier im Obergeschoss geht, kommt man einmal durch das gesamte Mathematikum. Und es ist so voll mit Besuchern, dass man fast nicht durchkommt. Das ist doch wirklich ein Grund zur Gratulation, oder?
Ich muss zugeben: Das liegt auch daran, dass gerade die Ferien angefangen haben und es draußen in Strömen regnet. An solchen Tagen kommen noch mehr Besucher als normalerweise. Aber natürlich sind wir sehr glücklich, dass unser Mathematikmuseum so gut funktioniert.
Pro Jahr kommen 120.000 Besucher. Hatten Sie damit gerechnet, als Sie Ende der 1990er-Jahre den Plan zum Mathematikum entwickelt haben?
Die Zahl ist völlig unglaublich – wir haben mehr Besucher, als Gießen Einwohner hat. Ich erinnere mich noch, dass ich am Anfang meine Idee vom Mathematikum vor wichtigen Leuten präsentieren musste, vor Politikern und Wirtschaftsvertretern. In so einer Präsentation wollen die natürlich immer Zahlen hören, also habe ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und von 60.000 Besuchern pro Jahr gesprochen. Niemand hat mir das damals geglaubt, denn es klang einfach zu abstrus – dieser Dreiklang aus dem Thema Mathematik, dem Standort Gießen und dieser hohen Besucherzahl.