Wissenschaftskommunikation sowie die Digitalisierung der Hochschulbildung sind seit vielen Jahren zentrale Schwerpunkte der Arbeit des Stifterverbandes. Zu den Flaggschiffen gehören beispielsweise der Communicator-Preis für Forscherinnen und Forscher, die besonders engagiert den Dialog mit der Gesellschaft führen, sowie die Gründung und Weiterentwicklung des Hochschulforums Digitalisierung (HFD), das die deutschen Hochschulen in der digitalen Transformation von Studium und Lehre unterstützt. Seit 2019 baut der Stifterverband zudem die digitale Lernplattform KI-Campus mit auf.
Covid-19 hat aber gleichzeitig gezeigt: Benötigt wird nicht nur ein Mehr an Kommunikation oder an digitalen Formaten. Nein, es geht um tiefgreifende inhaltliche Veränderungen. Ein Beispiel ist die gesellschaftliche Erwartungshaltung, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler öffentlich auftreten sollen. Noch vor einigen Jahren stand im Mittelpunkt der Kommunikation, die Forschung professionell und verständlich zu erklären. Heute hingegen wird erwartet, dass Forscherinnen und Forscher sich in die großen Debatten einbringen – dass sie also Ergebnisse und Entwicklungen nicht nur erläutern, sondern zugleich auch einordnen und dabei Fragen und Sorgen aufgreifen. Forscherinnen und Forscher sind auf einmal zu Krisenkommunikatoren geworden; sie sehen sich von verleumderischen Informationen und sogar gezielten persönlichen Angriff en in die Zange genommen. Zugleich benötigt die Politik eine zunehmend intensive Beratung, um wissenschaftsbasierte Entscheidungen zu treffen.