Es soll nun genug Programmierwissen vermittelt werden, um sich schnell konkreten Problemen zuwenden zu können, wie etwa Datensätze in Diagramme und andere Visualisierungen umzuwandeln. Dabei kommen die Programmiersprachen „R“ und „Python“ zum Einsatz. Lasser, die in ihrem eigenen Studium zwar permanent mit der Verarbeitung von Daten zu tun hatte und ihre Doktorarbeit über „Musterbildung in Salzwüsten“ schrieb, belegte selbst auch erst im fünften Semester einen Crashkurs in Programmieren und hatte sofort großen Spaß daran. Sie betont: „Während der Promotion anzufangen, sich diese Kenntnisse anzueignen, ist definitiv zu spät.“ Dann nämlich habe die „Datenparalyse“ schon voll zugeschlagen: die eingangs erwähnte Angst und innere Abwehr, sich damit zu beschäftigen. Die mache sich bei Geisteswissenschaftlern besonders deutlich bemerkbar – zu Unrecht, findet Jana Lasser, denn: „Ob Archäologen, Sozialwissenschaftler, Literatur- oder Sprachwissenschaftler: Datenanalyse ist auch in diesen Fächern ein wichtiges Tool.“
Zum Beispiel: Archäologiestudierende können mithilfe von Algorithmen ein System entwickeln, um Objekte zu klassifizieren. Literaturwissenschaftler oder Sprachwissenschaftler können mittels Datenanalyse den Sprachstil von Schriftstellern miteinander vergleichen. Auch die inzwischen berühmte Plagiatsplattform „VroniPlag Wiki“ arbeitet nach einem ähnlichen Muster. „Eine Linguistin etwa hat im Studium die Verfassungen von 216 Staaten miteinander verglichen, um herauszufinden, wer von wem quasi abgeschrieben hat. Mithilfe von Programmen für die Datenanalyse ist das keine unlösbare Aufgabe“, nennt Jana Lasser ein weiteres Beispiel.