Die Sendung mit der Maus war gestern. Heute erklären junge Sciencetuber wie Alex und Nico von TheSimpleClub auf YouTube, warum ein Stinktier stinkt, woraus Haare bestehen oder wie moderne Energiespeicher funktionieren. Hippe Jugendliche erklären Schülern Biologie, Chemie und Physik und ihre selbst gefilmten Redeergüsse und simplen Versuchsreihen kommen mit rund 4,5 Millionen Klicks extrem gut an. Doch auch für das ältere Publikum gibt es Wissenschaftsvideos im Netz, wie beispielsweise der deutsche Journalist Mirko Drotschmann mit 18,5 Millionen Klicks für politische und gesellschaftliche Erklärvideos auf Wissen2Go beweist. Aktuell sitzt Drotschmann in der Jury von „Fast Forward Science“, dem mit 20.000 Euro dotierte Webvideo-Wettbewerb „Fast Forward Science“ von Stifterverband und Wissenschaft im Dialog (WiD).
Videos graben als Kommunikationsformat Bildern und Texten über soziale Netzwerke langsam, aber stetig das Wasser ab. Ben McOwen Wilson fasst den Trend in beeindruckende Zahlen: 300 Stunden neu hochgeladener Inhalt auf YouTube in jeder Minute. Wilson ist bei YouTube Director of Content Partnerships und leitet für das Videoportal die Content-Strategien in Europa. Wenn man den minütlichen Upload auf zwölf Tage hochrechne, so Wilson, sei dies mehr Inhalt, als der gesamte TV-Sektor in Europa jemals produziert habe. Andere soziale Netzwerke, wie Facebook, werden diesen Trend mit eigenen Videovermarktungsstrategien eher befeuern als bremsen.