Als Reaktion auf den Mann mit dem blonden Schopf, der in unglaublicher Häufung über Twitter schlechte Botschaften unters Volk bringt, planen Wissenschaftler am 22. April 2017 einen „March for Science“. Noch ehe die rund 220 Satellitenmärsche in Washington und in zahlreichen anderen Städten rund um den Globus stattfinden, warnen Bedenkenträger vor einer falschen Politisierung von Wissenschaft. Dabei eröffnet diese Aktion eine große Chance. Sie bringt Forscher auf die Straße, sie zeigen ihr Gesicht, sie engagieren sich, sie setzen sich als Menschen dafür ein, dass Fakten etwas wert sind, ganz persönlich.
Das Gute an Donald Trump: Er lässt Wissenschaftler weltweit zusammenrücken. Eine Forscherin hatte genug: Als bekannt wurde, dass alle Hinweise zum Klimawandel von der Webseite des Weißen Hauses entfernt worden waren, verschaffte sich die an der University of New Mexico in Albuquerque forschende Anthropologin Valerie Aquino in einem Reddit-Beitrag Luft. „There needs to be a Scientists' March on Washington“, schrieb Aquino am 20. Januar. Dies machte schnell die Runde – vor allem über Facebook und an zahlreichen Standorten begannen Forscher sich zusammenzutun. Die Karte auf der Webseite der jungen Aktion zeigt aktuell auch geplante Demonstrationen in Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden, Frankfurt, Heidelberg und München.