Es ist dieser Trotz, der nicht nur das Museum charakterisiert, sondern auch Heckl selbst. Er bewundert die großen Universalgelehrten, die ihre Forschung auf etlichen Gebieten parallel vorantrieben, und sein eigener Werdegang ist von dieser Vielseitigkeit ebenfalls geprägt. Bevor er 2004 Direktor des Deutschen Museums wurde, forschte er als Professor für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Department für Geo- und Umweltwissenschaften – eine Position, die Nano- und Geowissenschaften mit Biologie und Physik verbindet. Er singt in einer Rockband, er malt Acrylbilder zu naturwissenschaftlichen Phänomenen, einmal pro Woche geht er Volleyballspielen, er pflegt seine Sammlung von alten mechanischen Geräten, er hat ein Buch über die Kultur der Reparatur geschrieben und eins über die Wissenschaftskommunikation. „Uns kommen die Menschen abhanden, die eine Gesamtschau der Dinge haben, die in Zusammenhängen denken können und nicht nur aus ihrem Spezialgebiet heraus agieren“, sagt Wolfgang Heckl.
Wenn er zurückdenkt an seine Versuche mit dem Perpetuum mobile, wurmt es ihn, dass er dem Phänomen erst bei seinem ersten Besuch im Deutschen Museum nähergekommen ist. Wolfgang Heckl lacht und winkt ab: „Das, was ich damals mit sechs Jahren nicht herausfinden konnte – welche Naturgesetze ein solches Perpetuum mobile also unmöglich machen –, das kann jeder Besucher hier im Museum selbst entdecken.“
Wieder ein Kreis im Leben von Wolfgang Heckl, der sich geschlossen hat.