Läuft diese Veränderung nur im Untergrund ab, wie Sie es skizzieren, oder hat sie Einfluss auf die Gesellschaft?
Ja, den hat sie natürlich! Wenn ich daran denke, wie ich mich im Alter von 17 oder 18 Jahren verabredet habe: Ich habe mit einem Freund abgemacht, dass wir uns am Nachmittag anrufen, und da warteten wir dann in der Nähe dieses Telefons mit seiner Strippe, bis es klingelte. Wenn wir uns dann auf einen Ort und eine Zeit für ein Treffen geeinigt hatten, war alles fix und unverhandelbar bis zu dem Moment des tatsächlichen Treffens. Und heute, in der Generation meiner Kinder, ist die Kommunikation eine völlig andere geworden – übrigens auch der Umgang mit Wissen: Sie organisiert sich selbst den Zugang zu den Dingen, über die sie etwas wissen will.
Ist sich die Gesellschaft außerhalb von Informatikerkreisen eigentlich dessen bewusst, dass sie nur noch mit diesem Betriebssystem funktioniert?
Nein, überhaupt nicht. Ich erinnere mich daran, dass ich vor vielen Jahren auf einer Veranstaltung war, bei der ein Unternehmer sehr plastisch schilderte, dass er im Prinzip nur Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen zusammenführt und dann anbietet – dass er also Daten aus Handelsregistern, aus der Schul- und Ausbildungszeit, über Grundbesitz und so weiter konkreten Personen zuordnet und daraus zusammenhängende Datensätze macht. Da ging ein Entsetzen durchs Publikum, die Leute waren wie überfahren.