MINT-Fachkräfte

Klimawissen für die Schule

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Illustration: Sven Sedivy
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Es gibt nur wenige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland, die aktuelles Forschungswissen in die Schule bringen. Cecilia Scorza-Lesch ist eine solche Brückenbauerin. Die Astrophysikerin gab für diese wertvolle Arbeit sogar ihre eigene Forschungsarbeit auf. 

Heute koordiniert sie an der Fakultät für Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Schulkontakte und die Öffentlichkeitsarbeit. Viele ihrer erfolgreichen Lehrmaterialien, wie die mit dem Scientix Preis der EU ausgezeichnete „Universe in the Box“ oder der vom Stifterverband prämierte „Klimakoffer“, stieß Scorza-Lesch zunächst ehrenamtlich in ihrer Freizeit an. Es ist ihr ein immenses Anliegen, dass es diese Materialien gibt. Jedes Kind sollte eigene Erfahrungen mit wissenschaftlichen Phänomen aus den MINT-Fächern machen dürfen, mit den eigenen Händen und Sinnen diese noch fremde Welt erkunden dürfen, findet die Wahlmünchnerin. 

„Es gibt nicht nur eine Welt, die wir vom Computer aus steuern, ohne uns die Hände schmutzig zu machen. Es gibt auch eine Welt, die wir mit unseren Händen aufbauen wollen. Es ist enorm wichtig, diese Berufe wieder positiv zu bewerten.“

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Cecilia Scorza-Lesch (Foto: Kay Herschelmann)
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Cecilia Scorza-Lesch
Wissenschaftsvermittlerin

Längst ist ihre besondere Kompetenz für das Elementarisieren von Forschungswissen, vor allem aus der Astronomie, und das Entwickeln von Lehrerfortbildungen europaweit und international bekannt. So koordinierte Scorza-Lesch beispielsweise fünf Jahre lang das Bildungsprogramm des Deutschen SOFIA Instituts der Universität Stuttgart, wo sie Unterrichtsmaterialien über Infrarot-Astronomie entwickelte. Das Flugzeug Sofia fliegt regelmäßig zum Rand der Erdatmosphäre, von wo aus die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die US-amerikanische NASA das All erforschen. Cecilia Scorza-Lesch initiierte ein Programm, das seitdem Lehrerinnen und Lehrern bei den Sofia-Expeditionen mitfliegen lässt. Denn sie weiß genau, dass solche außergewöhnlichen Erfahrungen später im Klassenraum einen ganz besonderen Unterricht ermöglichen, wenn die Lehrkräfte das Erlebte dann eindrücklich beschreiben.

 

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Wenn Cecilia Scorza-Lesch an ihre eigene Schulzeit in Venezuela denkt, erinnert sie sich äußerst gerne an den Biologie-, Chemie- oder Physikunterricht: „Wir hatten immer ein Labor, jede Woche, und haben dort sehr oft selbst experimentiert.“ Ihre beiden Kinder, die in Deutschland aufwuchsen, durften das nicht. Sie konnten meist nur zuschauen, wenn die Lehrerin oder der Lehrer vor der Klasse Flüssigkeiten rauchen und blubbern ließ oder Metallspäne mit einem Magneten zum Tanzen brachte. 

Für Scorza-Lesch ist diese Distanz zwischen Schulexperiment und Kinderhand fast schon frustrierend. Sie selbst wuchs mit einem Mikroskop in der Hand auf, ihre Eltern waren beide Biologen. Und sie weiß noch genau, wie lustig und aufregend ihre ersten Erfahrungen mit den Naturwissenschaften waren. Natürlich wurde sie Wissenschaftlerin. Darüber hinaus brachte ihr Vater ihr früh bei, dass Wissenschaft und soziale Verantwortung immer zusammengehören. 

Wenn der Funke nicht überspringen kann

Mit Blick auf die immensen Herausforderungen des Klimawandels findet die Astrophysikerin heute dieses immer noch viel zu häufig praktizierte Nicht-Anfassen-Dürfen im MINT-Unterricht fast schon grob fahrlässig. Denn das hinterlasse definitiv Spuren, nämlich Jahrgänge, in denen sich viel zu wenige junge Frauen und Männer einen MINT-Beruf oder ein naturwissenschaftliches Studium zutrauten. Die Distanz geht nicht einfach so wieder weg. Wo keine Funken übergesprungen sind, lodert auch nichts.

Es gibt vieles, was Cecilia Scorza-Lesch antreibt, immer mehr Forschungswissen für die junge Generation zu elementarisieren, wie zuletzt die wichtigsten Phänomene der Erderwärmung. Davon erzählt die engagierte Wissenschaftlerin im Durchfechter. Ohne Frage: Sie hat ihre Berufung gefunden. Und sie findet es selbst erstaunlich, was alles bewegt werden kann, wenn engagierte Menschen an der Schnittstelle zwischen Forschungsinstituten und Schulen zusammenkommen.

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Illustration: Sven Sedivy
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Durchfechter: Stimmen der Veränderung

Es sind die ungewöhnlichen Menschen, die mit Ecken und Kanten, die uns inspirieren. Es sind Menschen, die sich nicht so schnell entmutigen lassen, die manchmal große Umwege gehen, um ans Ziel zu kommen, oder nach herben Rückschlägen einfach noch einmal von vorne beginnen. Es sind die Stimmen der Mutigen, der Aufmüpfigen, der Unruhestifter, die uns mit ihrem Vorbild weiterbringen. Solche Menschen erzählen im „Durchfechter“-Podcast von ihren Erfahrungen, ihrem Antrieb, ihren Zweifeln und Hoffnungen. Im Stifterverband haben wir uns – neben anderem – der Bildung verschrieben: Die „Durchfechter“ helfen uns zu verstehen, wie das Lernen funktioniert, wie man Dinge voranbringt oder was es bedeutet, etwas ganz Neues zu schaffen. Die Stimmen der „Durchfechter“ sind Inspirationsquelle für alle, die davon überzeugt sind, dass nur, wer ständig an sich arbeitet, Dinge verbessern kann. 

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