„Sollte ich nur noch kalt duschen?“ Das fragte eine Schülerin von Fridays for Future die Astrophysikerin Cecilia Scorza vor vier Jahren. Es ging um persönliche Strategien gegen den Klimawandel. Scorza wurde hellhörig und dachte: „Die jungen Menschen brauchen dringend mehr Ideen, was sie alles machen können, damit die Energiewende wirklich gelingt.“
Auch deshalb ist das Bildungsprogramm „Der Klimawandel – verstehen und handeln“ entstanden: Damit das Wissen über die „großen Hebel“ gegen die Erderwärmung bei der jungen Generation ankommt. Cecilia Scorza stieß dieses Programm 2018 an der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) an. Aus ihrer Sicht war es überfällig: Weil die Folgen der Erderwärmung unter jungen Menschen bereits „eine große Betroffenheit“ auslösen, sie dieses Gefühl aber kaum in Selbstwirksamkeit, eigene Initiativen oder ihre Berufswahl ummünzen können.
Der Grund für dieses Handlungsdefizit ist schnell ausgemacht: An vielen deutschen Schulen werden weder Klimaphänomene noch Handlungsoptionen gegen die Erderwärmung, wie die Energiewende, ausreichend im MINT-Unterricht behandelt. Es fehlen Lebensbezüge und relevante Inhalte für die Schülerinnen und Schüler. Und das liegt laut Cecilia Scorza daran, dass entsprechende Unterrichtsmaterialien und didaktische Konzepte für die MINT-Fächer fehlen.