Schon vor 30 Jahren hat sich der Wissenschaftler mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz beschäftigt und mehrere Bücher über Programmierung geschrieben. „In den Neunzigerjahren und in den Nullerjahren wurden das Internet und dessen Weiterentwicklung aber so dominant, dass man die künstliche Intelligenz etwas aus den Augen verloren hat. Doch jetzt, da das Internet für alle zugänglich ist, kommen wir quasi über das Nachdenken darüber, was als Nächstes optimiert werden könnte, wieder auf die künstliche Intelligenz zurück.“
Sprachsysteme wie Siri, Cortana, Alexa und Co. sind längst Normalität – warum also nicht, von dieser Grundidee ausgehend, intelligente Assistenzsysteme für den Unterricht schaffen, die den Dozenten Routineaufgaben abnehmen können? Zumal wenn sie so programmiert und mit Daten gefüttert sind, dass sie Emotionen und Sozialkompetenz zeigen, Studierende wiedererkennen und direkt ansprechen können und vielleicht auch in der Lage sein werden, den Gesichtsausdruck eines Studierenden als „ratlos“ oder „fragend“ zu identifizieren.
Denn dann, so Handkes Überlegungen, können die Präsenzveranstaltungen, auf die sich die Studierenden mit online verfügbaren Materialien vorbereiten, viel besser als bislang für gezielte Nachfragen, für Diskussionen oder Tests genutzt werden. „Dann komme ich als Lehrender ins Spiel – uns Professoren können meine Roboter sicherlich nicht komplett ersetzen“, sagt Handke lächelnd.