Das digitale Tagebuch des Dr. D.: Neunter Eintrag, Februar 2019
Das neue Jahr ist nun bereits ein paar Tage alt, für einen Rückblick ist es zu spät und das Aufstellen von Prognosen, was sich 2019 alles ändern wird (oder muss), überlasse ich gern anderen. Mich treibt ein Thema um, auf das ich durch die Lektüre des Buchs Die Verwandlung der Dinge von Bruno Preisendörfer gestoßen bin. Dabei unternimmt der Autor eine Zeitreise zurück in die 1950er-Jahre und erzählt autobiografisch, welche Dinge ihn wie geprägt haben. Es sind dies unter anderem das Kofferradio, der Fernseher und die Videokassette. Gerade während eintöniger Tätigkeiten wie beim Ferienjob, als Preisendörfer den „riesigen Kühlturm“ des nahe gelegenen Kraftwerks reinigen musste, bewahrte das Radio (liebevoll „Lissy“ genannt) ihn davor, verrückt zu werden.
Beim Lesen dieser und weiterer persönlicher Erlebnisse wird auch für die später Geborenen nachvollziehbar, wie quasi natürlich etwas verschwindet, an das wir uns gewöhnt haben und mit dem wir eine Zeit lang durchs Leben gegangen sind. Bei mir war es zum Beispiel der Walkman, mit dem ich in den 1980er-Jahren selbst aufgenommene Kassetten im Urlaub oder beim Spazierengehen gehört habe. Dann kam der Discman, aber das war für mich schon etwas anderes und nicht mehr das gleiche Gefühl wie beim Walkman.