PCs aus der digitalen Steinzeit
Hofmann gehörte bis vor Kurzem zum Lehrerkollegium der Waldschule Hatten in der Nähe von Oldenburg. 15 Jahre lang, bis zum Sommer 2018, war der Mittvierziger dort Lehrer für Geschichte, Politik und Englisch. Dank einer aufgeschlossenen Schulleiterin gilt die Oberschule, die bis zum mittleren Schulabschluss führt, inzwischen als digitale Vorzeigeschule in Niedersachsen. Andreas Hofmann erinnert sich noch an ganz andere Zeiten, mit leichtem Grausen: „Als Referendar habe ich an der Waldschule die Administration der Computerbestände übernommen. Das klingt toll – doch dahinter verbargen sich PCs aus der digitalen Steinzeit. Ausgemusterte Geräte, die die örtliche Sparkasse der Schule gespendet hatte.“ Seine Schule sei natürlich kein Einzelfall gewesen. Schlimmer noch: „Es ist heute an vielen Schulen immer noch Standard, dass man versucht, uralte Computer mit neuen Einzelteilen auf Leistungsfähigkeit zu trimmen.“ Was natürlich oft nicht funktioniere.
Der DigitalPakt Schule soll diesen Zustand nun beenden: 5 Milliarden Euro wollen Bund und Länder für die Ausstattung der Schulen mit Hard- und Software ausgeben, vor allem leistungsfähige Notebooks und Tablets fehlen allerorten. Das sei längst überfällig, findet Hofmann, der heute als selbstständiger medienpädagogischer Berater deutschlandweit mit Schulen Konzepte für eine sinnvolle Implementierung digitaler Technik in den Unterricht entwickelt und Unternehmen bei Change-Management-Prozessen berät.