Norman* steht im Leben nicht auf der Gewinnerseite. Nach seiner Geburt war seine 19-jährige Mutter mit dem Schreikind überfordert, baute keine Bindung zu ihrem Sohn auf. Mit drei sprach Norman kaum, war im Kindergarten aggressiv. Mit sechs an der Förderschule konnte er sich nicht konzentrieren. Als Lehrkräfte das Jugendamt einschalteten, offenbarte sich das ganze Ausmaß von Normans Martyrium. Der unterernährte Junge schlief in der verwahrlosten Wohnung auf dem Fußboden. Bei kleinsten Anlässen verprügelte ihn der Stiefvater, oft bis zur Bewusstlosigkeit. Das Amt fand eine Pflegefamilie für Norman, aber die war mit dem schwer traumatisierten Jungen überfordert – Norman musste ins Heim.
Sein Schicksal wendete sich, als er einen Platz in einer Mattisburg bekam, so nennt die Stiftung „Ein Platz für Kinder“ ihre Kinderschutzhäuser. Zwei Jahre lang können Vier- bis Zwölfjährige dort bleiben. Ein Team aus Pädagoginnen und Pädagogen und Psychologinnen und Psychologen arbeitet mit ihnen das Trauma auf, individuelle Betreuung gibt ihnen Stabilität und Sicherheit.