In einem der Klassenzimmer ist eine riesige grüne Stoffbahn aufgespannt, davor steht ein Scheinwerfer wie im Fotostudio. Eine Handvoll Lehrer sitzt darum herum; noch schauen sie nicht auf das improvisierte Studio, sondern nach vorn auf die Leinwand. „Auch so kann ein Referat aussehen“, sagt der vortragende Medienberater. Auf Knopfdruck läuft ein Video aus dem Erdkundeunterricht über die Leinwand, in dem ein junger Gymnasiast vor einer Landkarte steht und verschiedene Länder vergleicht. „Deutschland hat 83 Millionen Einwohner“, sagt er, „die Hauptstadt heißt Berlin und hat 3,5 Millionen Einwohner“ – zu sehen ist jetzt das Brandenburger Tor im Abendlicht.
Diese Spezialeffekte gelingen mithilfe eines Green Screens: Die Schüler nehmen sich selbst vor einer grünen Leinwand auf, die sich später im Film durch beliebige Hintergründe ersetzen lässt. Je nach Thema können sich die Schüler im Biologieunterricht neben einen Löwen montieren, in Physik auf der Tragfläche eines Flugzeugs zeigen oder in Latein auf dem Limes. „Und jetzt seid ihr dran“, ruft der Medienberater den Lehrern zu. Vor der grünen Stoffbahn nehmen sich die Lehrer auf, per App schneiden sie anschließend in kurzer Zeit ihren eigenen Film. „Das lässt sich problemlos mit der Technik erledigen, die jeder Schüler sowieso in der Tasche hat“, erklärt der Vortragende währenddessen. „Und vor allem: Bei solchen Aufgaben kann sich kein Schüler mehr raushalten, da sind alle gefragt!“