Seit die Corona-Pandemie ihren Lauf nahm, schlägt die Stunde der Wissenschaftskommunikation. Virologen und Epidemiologen stehen auf einmal im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Sie klären auf, ordnen ein, räumen mit Mythen auf. Und ihr Wort hat Gewicht in der Politik. Das Narrativ war klar und die Botschaft eindeutig: Flatten The Curve! Die Infektionswelle müsse brechen, bevor sie unbeherrschbar in die Höhe schießt. In dieser Phase wuchs auch das Vertrauen der Bevölkerung in Wissenschaft. Bis sich dann die kritischen Stimmen mehrten und der kurze Burgfrieden schon wieder vorbei war.
Stefanie Molthagen-Schnöring, Professorin für Wirtschaftskommunikation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, hat diese Entwicklung aus der Forscherinnenperspektive beobachtet. Im Forschergeist-Podcast berichtet sie über ihre Wahrnehmung der Krisenkommunikation und auch grundsätzlich darüber, wie Wissenschaftler heutzutage in der Öffentlichkeit sichtbar werden. Dabei sind die klassischen Publikumsmedien mit ihrer eigenen Logik nicht immer die erste Wahl, neigen sie doch gerne dazu, Sachthemen als persönliche Geschichten zu erzählen. Auch die Corona-Krise hat „Stars“ wider Willen hervorgebracht und einen wissenschaftlichen Disput als Hahnenkampf unter Forschern skandalisiert.