Eine Besonderheit Ihres Frankfurter Programms ist, dass Sie dezidiert pädagogische Fachkräfte einsetzen. Wie finden Sie die?
Wir haben ein Assessment-Verfahren entwickelt, mit dem wir uns Fachleute für Deutsch als Zweitsprache aussuchen, um eine hohe Professionalität sicherzustellen. Häufig sind es Lehrerinnen und Lehrer, die das in ihren Ferien machen. Oft sind auch Referendare dabei, die schon eine intensive Schulpraxis haben, und immer wieder auch freie Lehrkräfte mit viel Erfahrung. Das gleiche Auswahlverfahren führen wir übrigens auch für die beteiligten Theaterpädagogen und für die Sozialpädagogen durch.
Wie viele Betreuer brauchen Sie denn?
Wir nehmen üblicherweise 180 Kinder auf, und für die haben wir 47 Pädagogen dabei. Dieser gute Betreuungsschlüssel ist uns wichtig, damit die Kinder während der drei Wochen wirklich in ein Sprachbad eintauchen.
Wie schaffen Sie es denn, die Kinder zur Teilnahme zu bewegen?
Wir setzen auf die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer in den Grundschulen. Sie sprechen die Eltern von Kindern an, bei denen sie der Meinung sind, dass ihnen der Deutschsommer weiterhilft. Das Entscheidende ist es dann, für Akzeptanz bei den Eltern zu sorgen – wir müssen sie ja schließlich davon überzeugen, drei Wochen der Ferien nicht wegzufahren. Wir bieten im Vorfeld Elternabende an, und von den angesprochenen Eltern kommen auch tatsächlich 97 Prozent. Wir gestalten diese Informationsabende sehr schön, da gibt es Theaterelemente, die Pädagogen stellen sich vor; es soll so ansprechend gestaltet sein wie der Deutschsommer selbst ja auch.
Inzwischen haben Sie es geschafft, das ursprünglich auf Frankfurt beschränkte Projekt immer weiter auszubauen …
… wobei das nicht mehr wir als Stiftung machen. Wir selbst konzentrieren uns tatsächlich finanziell und operativ auf Frankfurt.