Welche Rolle spielen die öffentlich-rechtlichen Sender beim Thema Bildung? Während des eingeschränkten Schulbetriebs senden ARD, ZDF und Kika ja ein verändertes Programm mit Schwerpunkt Bildung.
Natürlich kann Fernsehen den Schulunterricht nicht ersetzen, aber spezielle Sendungen können mit Sicherheit dazu beitragen, Interesse zu wecken und die Möglichkeit bieten, Dinge zu entdecken. Das kann zum Beispiel die Sendung mit der Maus und auch die Maus zum Hören, die im Radio ausgestrahlt wird, leisten. Das Angebot wird von schulpflichtigen Kindern und Eltern auch dankend angenommen. Hinzukommt, dass viele Mausbeiträge auch im Onlineunterricht von Lehrkräften zur Veranschaulichung genutzt und gezeigt werden.
Ist es wichtig, im Kinderfernsehen auch über die Corona-Pandemie aufzuklären?
Corona selbst wurde zumindest bei der Sendung mit der Maus nicht direkt thematisiert, allerdings haben wir Beiträge zum richtigen Händewaschen gedreht und darüber aufgeklärt, wie Desinfektionsmittel hergestellt wird und wirkt.
War es Ihnen schon zu Beginn Ihrer Karriere ein zentrales Anliegen, Kindern und auch erwachsenen Zuschauern Bildung zu vermitteln?
Ich habe mich schon an der Filmhochschule viel mit Kinderfernsehen beschäftigt. Was mich persönlich so am Konzept der Sendung mit der Maus überzeugt hat ist, dass es in erster Linie um Unterhaltung geht. Sowohl für Kinder als auch Erwachsene ist es ein tolles Gefühl, nach fünf Minuten Sendezeit mehr zu wissen als zuvor. Ich will den Zuschauern als Filmemacher keine Zeit stehlen, ich möchte, dass die Leute vorm Bildschirm denken: „Das hat sich jetzt gelohnt, dass ich zugeschaut habe.“ Wir suchen uns bei der Maus spannende und interessante Themen aus und alles andere lassen wir weg. Das ist der Unterschied zur Schule: Wir verfilmen nur das, was nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Spaß macht.
Wenn Sie bei der Bildungslotterie den Hauptgewinn abräumen würden, was würden Sie mit dem Geld machen?
Ich bin nicht der Typ, der gerne Was-wäre-wenn-Fragen beantwortet. Aber ich kann sagen, dass ich auch mit einem Haufen Geld auf dem Konto nicht in Rente gehen würde. Dafür macht mir meine Arbeit zu viel Spaß und so lange die Zuschauer mich sehen wollen, bleibe ich dabei.