Dr. Mathias Winde
leitet das Handlungsfeld "Bildung & Kompetenzen" und das Fokusthema "Future Skills verankern".
T 030 322982-501
Wesentliche Leistungen in Forschung, Lehre und Transfer erbringen Hochschulen in Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Partner bilden dafür Kooperationsstrukturen wie beispielsweise gemeinsam getragene Institute, Verbünde, Cluster, Netzwerke, Vereine oder Unternehmen. Die Schaffung funktionierender und effizienter organisatorischer Abläufe und Entscheidungsstrukturen als auch tragfähiger Kulturen stellt die beteiligten Partner häufig vor erheblichen Herausforderungen. Sie betreffen sowohl die Leitung und Organisation der Kooperationsstrukturen selbst wie auch die Steuerung der Kooperation durch die Partner.
Das Future Lab: Kooperationsgovernance hat acht Hochschulkooperationen die Möglichkeit gegeben, ihre spezifischen Themen und Fragen in einer innovativen Workshop-Reihe – unterstützt von Expertinnen und Experten – zu bearbeiten. Es inspiriert zu neuem Handeln, befördert mutige Ideen, und hilft dabei, Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen. Das Ziel war, die Kooperationsbedingungen an Hochschulen weiter zu verbessern.
Das Future Lab: Kooperationsgovernance war ein einjähriges Programm. Es bestand aus fünf Lab-Modulen. Jedes Lab-Modul hatte eine Dauer von ein bis zwei Tagen. Die inhaltliche Ausgestaltung der Module erfolgte gemeinsam mit den Teilnehmenden. Dabei bot jedes Lab eine kreativitätsfördernde Arbeitsumgebung und vermittelte nützliche Tools sowie Fachwissen.
Themenspezifisch ermöglichte das Programm Networking und den Austausch von Erfahrungen.
In den vergangenen Jahren hat sich die Kooperation als Leitmotiv der Hochschulentwicklung etabliert. Wesentliche Leistungen von Hochschulen in Lehre, Forschung, wissenschaftlicher Nachwuchs, Transfer und Weiterbildung werden heute in Verbünden organisiert, häufig mit externen Partnern. Von regionalen Wissensallianzen über Verbundcluster, Forschungscampi, kooperativen Transfer- und Gründerzentren, Industry-on-Campus-Projekten bis hin zu kooperativen Studiengängen und Graduiertenschulen, gemeinsamen digitalen Lernplattformen, internationalen Verbundfakultäten und geteilten Kollegstrukturen reichen die Kooperationsformen, die gegenwärtig im Hochschulkontext zu finden sind. Partner sind außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, andere Hochschulen aus dem In- und Ausland, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Akteure.
Die Kooperationsstrukturen gehorchen dabei eigenen, von der jeweiligen Zusammensetzung abhängigen Logiken und Steuerungsmechanismen, die in der Regel auf Partnerschaft und nicht auf Hierarchie basieren, neue Dynamiken und Rollen einfordern und quer zu den Organisationslogiken der beteiligten Akteure liegen können. Folglich sind die Partner gefordert, gemeinsame Ziele zu definieren, geeignete Organisationsstrukturen und effiziente Entscheidungswege zu etablieren. Für nachhaltig erfolgreiche Kooperationsstrukturen erscheinen ein paritätisches Rollenverständnis der Beteiligten genauso zwingend wie eine funktionierende Rückbindung an die Trägerorganisationen. Es ist zu beobachten, das organisatorische Fragen häufig schwieriger zu klären sind, als inhaltliche.
Nicht zuletzt ist es auch der digitale Wandel, der die Art, wie gelernt, geforscht und gearbeitet wird, verändert. Um der wachsenden Geschwindigkeit des Wandels und der Komplexität von Herausforderungen gerecht zu werden, öffnen Akteure ihre Forschungs- und Innovationsprozessen. Dadurch verändern sich bestehende Aufgaben, Prozesse und Strukturen innerhalb von Organisationen und Kooperationen.
Die klassischen Steuerungsmechanismen sowohl einer Gruppenuniversität wie eines New Public Management greifen für solche Kooperationsstrukturen nur ungenügend. Länder können nur begrenzt über Zielvereinbarungen steuern, da sich Chancen aus gemeinsamen Zielsetzungen und einem koordinierten Vorgehen unabhängiger Akteure ergeben, die in der Regel förderbar, aber nicht planbar sind. Hochschulleitungen haben weniger die Pflicht, institutionelle Ziele vorzugeben und deren Einhaltung zu überprüfen, als die Hochschulen als attraktiven Netzwerkpartner aufzubauen und dezentrale Aktivitäten zu fördern, zu koordinieren und auch zu beenden. Die Wissenschaftsadministration muss sich durch ein agiles Management auszeichnen, geprägt durch Flexibilität und Beweglichkeit bei der Verfolgung mittelfristiger Ziele an der Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Akteuren.
Herausforderungen für die Governance ergeben sich auf Ebene der Kooperationen selbst, auf Ebene der Partner, welche die Kooperationen arrangieren und die Schnittstellen organisieren, und auf Ebene der Träger, also den Ländern, welchen die Hochschulentwicklung des Landes obliegt. Leitend für das Programm war dabei die Frage, wie die Governance von Kooperationen und Hochschulen verbessert werden kann.
Themen und Fragestellungen des Programms:
Die Workshop-Reihe kombinierte ein durch externe Wissensgeber und Coaches unterstütztes Peer-Learning mit verschiedenen Innovationsmethoden. So ließen sich Ergebnisse und Wirkung für die Organisation und das Hochschulsystem erzielen. Das Future Lab umfasste:
Das Future Lab: Kooperationsgovernance brachte Praktiker, Experten, Entscheidungsträger und Policymaker zusammen. Es richtete sich an Hochschulen und Einzelpersonen.
Für die Teilnahme am Programm wurden acht Hochschulen ausgewählt. Sie erhielten Unterstützung bei der Lösung spezifischer Herausforderungen einer von ihr mitgetragenen Kooperationsstruktur. Grundlage für die Auswahl waren die von den Hochschulen dargelegten Herausforderungen bei Kooperationen. Die ausgewählten Hochschulen stellten ein breites Spektrum an Kooperationstypen und Herausforderungen dar.
Das Programm umfasste für die teilnehmenden Hochschulen:
Im Rahmen des Programms wurden Experten bei der Definition und Priorisierung von Handlungsfeldern, Entwicklung von Lösungsansätzen oder dem Lösungstransfer eingebunden. Interessierte Einzelpersonen aus allen Sektoren (Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft) konnten sich als externe Wissensgeber registrieren.
Die Pilotphase des Future Labs ist abgeschlossen. Wenn Sie Interesse am Format und an einer Durchführung an Ihrer Einrichtung haben, wenden Sie sich bitte an die unten genannten Ansprechpartner.
Kooperationstypen und Problemlagen von Verbünden im Sample Future Lab (SaFuL), 2018
Determinanten und Effekte von Kooperation in homogenen und heterogenen Forschungsverbünden (DEKiF), 2019-2022
Hochschule Bochum
Technische Universität Dresden
Universität Kassel
Universität Leipzig
Universität Marburg
Hochschule für Angewandte Wissenschaften München
Technische Universität München
Universität Potsdam
Im ersten Diskussionspapier hat das Future Lab die Herausforderungen bei der Organisation und Gestaltung kooperativer Wissenschaft unter die Lupe genommen: Hochschulen arbeiten auf vielfältige Weise mit Partnern zusammen – in agilen Netzwerken, komplexen Verbundstrukturen und hochschulübergreifenden Einrichtungen.
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Im zweiten Diskussionspapier stellte das Future Lab ein Vier-Phasen-Modell für Hochschulkooperationen vor: Sie unterliegen einer Art Lebenszyklus, den das Wissenschaftsmanagement mittels spezifischer Schritte und Instrumente gestaltet und begleitet.
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Das dritte Diskussionspapier warf einen Blick auf die wichtigen Schritte innerhalb der zweiten Verlaufsphase von Kooperationen – der Konfigurationsphase. Dabei geht es konkret um die Entscheidung für einen rechtlichen Ordnungsrahmen, für grundlegende Organisationsprinzipien und zentrale Prozesse.
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Das vierte Diskussionspapier betrachtete die Umsetzungsphase in Kooperationen. Die Empfehlungen fokussieren insbesondere auf agiles wissenschaftliches Projektmanagement, die kooperationsadäquate Zusammenstellung von Teams und die effiziente Durchführung von Besprechungen in heterogenen Partnerstrukturen.
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Das fünfte Diskussionspapier nahm die zentralen Schritte innerhalb der vierten Verlaufsphase von Kooperationen in den Fokus – der Evaluationsphase. Wie können die Erfüllung von Erwartungen und das Erreichen von Zielen erfasst und beurteilt werden?
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Das sechste Diskussionspapier zeigte Lösungsansätze auf und gab Empfehlungen, um kooperative Forschung erfolgreich zu gestalten: Ein stärker professionalisiertes und besser ausgestattetes Verbundmanagement kann Kooperationsprobleme vermeiden helfen.
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Eine Sonderauswertung der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft belegt den Stellenwert von Kooperationen: Knapp jeder zweite Euro, den die DFG an Hochschulen gibt, fließt in Kooperationsprojekte.
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