Die Biologiestudierenden können in der Lehrveranstaltung anhand praktischer Übungen – das sind als Machbarkeitsstudien ausgelegte Fallstudien – selbst ausprobieren, wie belastbar eigene Geschäftsideen sind. Pilz kennt sich übrigens nicht nur als Wirtschaftspädagoge, sondern auch aus eigener Erfahrung damit aus: Als Student war er selbst Gründer eines kleinen Unternehmens und betrieb in seiner Studentenbude einen Weinhandel.
Und auch in der Lehrveranstaltung wird die Realität möglichst stark eingebunden. Um die Präsentationen der Machbarkeitsstudien und die Reflexionen darüber so realitätsnah wie möglich zu gestalten, lädt Jutta Papenbrock Mitarbeitende des Gründungszentrums „starting business“ der Leibniz Universität Hannover und entsprechender Fördereinrichtungen der Stadt Hannover zur Teilnahme ein – als externe wirtschaftsaffine Jurorinnen und Juroren.
„An vielen Hochschulen sind in den zurückliegenden Jahren gezielt Professuren für Entrepreneurship geschaffen worden, auch beispielsweise an meiner eigenen Universität in Köln“, so Pilz. Diese seien aber jeweils einer bestimmten Fakultät und damit einem bestimmten Fachbereich zugeordnet, um dort beim wissenschaftlichen Nachwuchs die Gründungsaktivitäten anzukurbeln. „Viel spannender ist es aber, wenn man Entrepreneurship fächerübergreifend vermittelt: Wenn sich also verschiedene Disziplinen daranmachen, gemeinsam die Möglichkeiten einer Geschäftsidee auszuloten und ihre jeweilige Expertise einbringen – wenn dabei vielleicht Netzwerke entstehen, an die man später wieder anknüpfen kann. Das soll durch unsere Lehrveranstaltung angeregt werden.“
Die Studierenden haben offenkundig Freude daran, sich ohne den Druck, wirklich gründen zu müssen, mit der Machbarkeit von Geschäftsideen zu beschäftigen. So hat sich etwa eine Gruppe von Masterstudierenden der Pflanzenbiotechnologie für eine Machbarkeitsstudie für die Entwicklung von umweltfreundlichen Babywindeln aus Algen entschieden.