Venture-Kapitalisten – das sind die ominösen Geldgeber im Hintergrund, die dafür sorgen, dass ein Geschäft ins Rollen kommen kann. So in etwa stellen sich das zumindest die meisten vor. Christian Nagel ist Mitgründer und Partner von Earlybird – und einer von diesen Investoren, um deren Wagniskapital so viele Start-ups buhlen. Christian Nagel ist seit vielen Jahren im VC-Geschäft aktiv. Mit Earlybird hat er in Unternehmen wie Number26, Movinga, Auctionata oder Eyeem investiert. Doch was leistet eigentlich so ein Investor, worauf achtet er, was sind seine Strategien? Im Interview-Video mit dem Stifterverband wird klar, was im Vordergrund steht: Ein außergewöhnliches, möglichst weltweit skalierbares Produkt und ein funktionierendes Team.
Denn eine Idee kann so toll sein, das Geschäftsmodell noch so bestechend. Viele junge Unternehmen scheitern, weil es Teamprobleme gibt. Und als Investor hat Christian Nagel schon so einige Fälle miterlebt, wo es ein böses Erwachen gab. "Meistens funktionieren die Teams nicht. 80 Prozent der Gründe für Abschreibungen bei uns sind Teamprobleme aller Art. Team zerstritten, Team wird krank, Team betrügt, alles Mögliche haben wir schon erlebt." Für Investoren ist es da nach wie vor schwierig, frühzeitig zu erkennen, ob ein Team funktionieren kann. "Deswegen lernen wir Teams gerne früh kennen, um zu gucken: Wie entwickeln die sich dann? Wie ist die Gesagt-getan-Quote? Kommen die Dinge wirklich, die man da versprochen hat oder geplant hat? Da kann man so ein bisschen ein Gefühl entwickeln."