Die duale Berufsausbildung in Deutschland ist in Gefahr. Die Gründe: Die Zahl der Auszubildenden geht zurück. Aber noch viel entscheidender: Es gibt einen dramatischen Mangel an Berufsschullehrern. Vor allem trifft es die technischen Fachrichtungen, wie Mechatronik oder Elektrotechnik.
Dabei wird die duale Berufsausbildung in Deutschland in der ganzen Welt hoch geschätzt. Auszubildende sammeln praktische Erfahrungen in ihrem Ausbildungsbetrieb, für die Theorie geht es in die Berufsschule. Doch in den Schulen fehlt der Nachwuchs an Lehrern. Zwar werden Absolventen eines gewerblich-technischen Lehramtsstudiums mit „mittelfristig exzellenten Einstellungschancen“ umworben. Viele, die sich für ein technisches Studium entscheiden, gehen aber letztlich lieber doch in die gut zahlende Wirtschaft.
Einige Zahlen können die Dramatik der Situation verdeutlichen. So studierten im Wintersemester 2016/17 insgesamt über 118.000 Studierende das Fach Maschinenbau. Soweit, so gut. Aber nur die erschreckend niedrige Zahl von 726 Studierenden gab als Ziel das Lehramt an. Im Fach Elektrotechnik lag das Verhältnis bei 145:1. Außerdem verlassen viele Studierende mit voranschreitender Studiendauer das Ziel, ihr Wissen im Klassenraum weiterzugeben.
Deutschlandweit studierten nur sieben Personen den Lehramtsmaster für Druck- und Reproduktionstechnik. Ein ähnlich erschreckendes Bild gibt es bei den zukünftigen Lehrkräften für Fahrzeugtechnik. In dem innovationsstarken und unter großem Wandlungssdruck stehenden Wirtschaftszweig stehen bundesweit gerade einmal 27 Masterstudierende für Lehramt bereit. Scheinbar komfortabler ist die Metalltechnik aufgestellt. In dem Fach machen 211 Männer und Frauen einen Master für das Lehramt. Allerdings ist der Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich auch besonders hoch.