Internationale Vorbilder für die Filialisierung von Universitäten gibt es viele, vor allem in den USA. In Deutschland aber gibt es bislang wenig Vergleichbares, und man fragt sich was tollkühner ist: die Grenzen nach Asien zu überschreiten oder die nach Baden-Württemberg?
Die TUM nutzt dafür Opportunitäten und ungewöhnliche Partnerschaften. Mit großen Stiftungen (Heilbronn), mit Fachhochschulen (Straubing), mit internationalen akademischen und industriellen Partnern (Singapur). Nicht jedem leuchtet ein, was da passiert – und bisweilen gibt es auch Kritik. Die einen kritisieren mögliche Abhängigkeiten, die sich aus der Kooperation mit privaten Partnern ergeben könnten. Die anderen fürchten Konflikte in der Steuerung dieser Unternehmungen zwischen Standort und Zentrale. Dabei werden oft die großen Potenziale und Gewinne übersehen, die in solchen neuen Formen der Zusammenarbeit stecken: Man kann Fachkräfteentwicklung vor Ort betreiben, dort wo Firmen ihre Sitze haben und gut ausgebildete Menschen brauchen. Und man tut dies nach den Qualitätsmaßstäben und mit der Reputation einer Exzellenzuniversität, die umgekehrt ihr eigenes Lehr- und Forschungsportfolio mit Top-Wissenschaftlern erweitern kann.