„Jungen sind mathematisch begabt, Mädchen können Sprachen“ – kaum jemand kann Überzeugungen wie dieser aus dem Weg gehen. Sie ziehen sich durch Schulhofgespräche, schwingen mit, wenn sich Eltern über ihre Kinder austauschen. Beobachtungen scheinen sie zu bestätigen: In Mathematik-Leistungskursen sitzen oft mehr Jungen als Mädchen. Auch die Ergebnisse der PISA-Studie bescheinigen Jungen in Deutschland höhere mathematische Kompetenzen, während die Mädchen bei der Lesekompetenz besser abschneiden. Dass sich indes immer mehr Mädchen für das Fach Mathematik begeistern, zeigt unter anderem ein Blick auf die Teilnahmequoten im Bundeswettbewerb Mathematik. Als der Wettbewerb 1970 startete, waren gerade einmal 9 Prozent Mädchen unter den 1.527 Teilnehmenden. 2020 lag ihr Anteil bei 28 Prozent.