Azubimangel, Akademisierungswahn, fehlende Ausbildungsreife - echte oder vermeintliche Negativschlagzeilen über die duale Ausbildung machen seit geraumer Zeit die Runde. „Studium läuft Ausbildung den Rang ab”, überschrieb etwa die Bertelsmann-Stiftung im vergangenen Jahr eine Studie mit Szenarien für den Ausbildungsmarkt im Jahr 2030. „Wenn sich der Trend zum Studium aus den vergangenen zehn Jahren ungebrochen fortsetzt, werden 2030 nur noch etwas mehr als 400.000 junge Menschen eine betriebliche Ausbildung beginnen. Das sind rund 80.000 weniger als heute, was einen Rückgang um 17 Prozent bedeutet”, heißt es in der Untersuchung. Der Philosoph und Bildungsforscher Julian Nida-Rümelin bestreitet mit dem von ihm kreierten Schlagwort vom „Akademisierungswahn“ eine Diskussionsrunde nach der anderen. Und alljährlich zum Beginn des Ausbildungsjahres im August häufen sich die Klagen der Betriebe über fehlende oder ungeeignete Bewerber.