Der Studienbefund war für den leitenden Oberarzt Christoph Nikendei ein Alarmsignal: Satte 20 Prozent der Medizinstudierenden am Universitätsklinikum Heidelberg hatten im letzten Studienabschnitt, dem praktischen Jahr, bereits mit Burn-out-Symptomen zu kämpfen. Für den Leiter der Sektion Psychotraumatologie war klar: „Wir müssen in der Lehre mehr tun, um die Stressprävention zu verbessern.“
Der erste Schritt: Eine kontrollierte Studie mit 100 Studierenden in zwei Vergleichsgruppen. Sie sollte zeigen, mit welchen Maßnahmen Lehre die Studierenden effektiv unterstützen kann. „So konnten wir ein evidenzbasiertes Antistressprogramm aufbauen, das den Studierenden in Belastungssituationen tatsächlich hilft“, erklärt Nikendei. Beispielsweise bei der stationären Ausbildung. „Da vermitteln wir heute, wie sich Arbeitsabläufe und die Interaktion mit Patienten und dem medizinischen Team besser strukturieren lassen“, freut sich der 45-Jährige.