Herr Laguna, die Bundesagentur für Sprunginnovationen soll als „Trüffelschwein“ in der deutschen Forschungslandschaft die klugen Köpfe und ihre revolutionären Ideen aufspüren. Macht Ihnen die Arbeit nach einem Jahr immer noch Spaß?
Ja! Aber wir haben ja zwei Aufgaben. Unsere erste Sprunginnovation sind wir selbst. Wir sollen neue, wesentlich agilere Förderungsinstrumente erfinden als die, die heute existieren. Da liegen mindestens 50 Prozent unserer Arbeit. Der andere Teil ist das, was man von außen sieht, die Projekte. Das macht wirklich Spaß und der Zuspruch ist groß. Wir haben bislang mehr als 440 Projektvorschläge aus den unterschiedlichsten Bereichen bekommen.
Wo werden Sie denn fündig? In den großen Uni-Städten oder eher in der Provinz? Im Osten oder im Westen?
Das ist relativ gleichmäßig verteilt. Bei den Bundesländern sehen wir NRW, Sachsen und Bayern vorne. NRW und Bayern sind natürlich die großen Bundesländer. Vielleicht liegt es bei Sachsen auch ein bisschen daran, dass wir die Agentur in Leipzig haben und dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommen. Wir sind etwas überrascht, dass nur um die 8 Prozent der Einreichungen direkt aus den Universitäten und der geförderten Forschungsarbeit an den wissenschaftlichen Instituten kommen. Häufiger sind es Menschen, die ihre Idee als Hobby privat verfolgen oder die eine kleine Firma haben, mit der sie ihr Geld verdienen. Und daneben haben sie dieses Sprunginnovationsprojekt, das fünf Nummern zu groß dafür ist, um es mit den finanziellen Mitteln ihrer Firmen umzusetzen. Meist haben sie eine wissenschaftliche oder ingenieurtechnische Ausbildung. Das heißt, wir bilden die Menschen aus, aber die eigentliche Entwicklung der Innovationsprojekte findet anschließend außerhalb der wissenschaftlichen Strukturen statt.