Smart Qualifiziert

 
Ein Programm von Mercedes-Benz Fonds und Stifterverband zur Förderung von Hochschulinitiativen für die künftige (digitale) Arbeitswelt und Gesellschaft

 

Smart Qualifiziert (Logo)

 
Das Programm "Smart Qualifiziert" ist Teil der Initiative Future Skills des Stifterverbandes. Es adressiert insbesondere die Hochschulen im Bereich Bildung für die digitale Arbeit und Gesellschaft. Konkret unterstützt das Programm die Hochschulen bei der Entwicklung von Strategien und Maßnahmen, die zukünftige Anforderungen der Arbeitswelt in den Mittelpunkt der eigenen Hochschulentwicklung stellen.

"Smart Qualifiziert" ist ein breit angelegtes Förderprogramm, das sich in drei Ausschreibungsrunden zwischen 2019 und 2021 mit verschiedenen Aspekten von Qualifizierung an Hochschulen beschäftigt hat. Zielrichtung und Zielgruppen der Ausschreibungen haben dabei variiert. Die erste Ausschreibung adressierte die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen im Bereich Weiterbildung, bei der zweiten Ausschreibung stand die Förderung einer ganzheitlichen und disziplinenübergreifenden MINT-Bildung im Vordergrund. Die dritte Ausschreibung drehte sich um die Gestaltung der MINT-Bildung für die digitale Transformation.

 

 

MINT für die digitale Welt

Die digitale Transformation beeinflusst die Arbeits- und Kompetenzprofile in nahezu allen Berufsfeldern. Dies betrifft in besonderer Weise auch die Qualifizierung von MINT-Fachkräften und hat Auswirkungen auf die zentralen Stärken des Standorts Deutschland. Unmittelbar betroffen sind wichtige Wirtschaftszweige wie Fahrzeugbau und Mobilität (zum Beispiel autonomes Fahren), Energie (zum Beispiel Smart Grids), Medizintechnik (zum Beispiel Wearables) oder die industrielle Produktion (zum Beispiel  Robotik, 3D-Druck, Smart Factory). Digitale Forschungsprozesse revolutionieren gleichzeitig die Verfahren in der chemischen, Pharma- und Biotech-Industrie und anderen auf naturwissenschaftlicher Forschung begründeten Geschäftsmodellen.

Die Ausbildung von MINT-Fachkräften muss deshalb mit der digitalen Transformation Schritt halten, zunehmend interdisziplinär angelegt sein und vermehrt digitale Kompetenzen in Studium und Lehre vermitteln. Dazu gehören nicht nur informatisches Wissen im engeren Sinne, sondern auch Kompetenzen, die digitale Geschäftsmodellentwicklung, digitale Kommunikation und digitale Ethik miteinschließen. Die Verbindung und enge Verzahnung von digitalen und technisch-naturwissenschaftlichen Themen und Herausforderungen verstärkt auch das Zusammenspiel der MINT-Disziplinen untereinander.

Das Förderprogramm "MINT in der digitalen Welt" unterstützt Hochschulen und begleitet sie dabei, die digitale Transformation und deren Bedeutung für die künftige Ausrichtung der MINT-Disziplinen strategisch und ganzheitlich in den Blick zu nehmen und durch konkrete Projekte und Maßnahmen zu gestalten. Neben einer finanziellen Förderung sollen die durch den Wettbewerb ausgezeichneten Hochschulen in einem ideellen Begleitprogramm auch zum gemeinsamen Erfahrungs- und Wissenstausch zu diesem sich so rasch verändernden Themenfeld angeregt werden.

 

Dritte Förderrunde

Der Wettbewerb möchte Konzepte für eine Verbindung von digitalen und technisch-naturwissenschaftlichen Themen und Herausforderungen identifizieren, auszeichnen, begleiten und weiterentwickeln. Konkret geht es darum, Studierende und Lehrende an Hochschulen (je nach Maßnahme auch Schülerinnen und Schüler sowie Beschäftigte aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft) für die Verbindung von digitalen und technisch-naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu sensibilisieren und zu qualifizieren. Dies betrifft fachliche Kenntnisse im engeren Sinne, aber auch Fähigkeiten zum kollaborativen und interdisziplinären Arbeiten.

In einem zweistufigen Antrags- und Auswahlverfahren wurden im Juni 2022 zehn Projekte ausgewählt, die zur Weiterentwicklung ihrer Konzepte für eine Gestaltung der digitalen Transformation in der MINT-Bildung eingeladen werden. Dafür haben sie jeweils 10.000 Euro Fördermittel erhalten:

  • Hochschule Esslingen: Digital Readiness and Didactics Improvement (D-ReDlI)
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Robotik in die Pflege – Interdisziplinäre Entwicklung anwendungsorientierter Szenarien von Studierenden der Informatik und Pflegewissenschaften
  • Technische Hochschule Ingolstadt: Digital.IP.Skills
  • Technische Universität Kaiserslautern: Ideenwald Thinktank
  • Technische Hochschule Köln: QVIP – Qualifizierung von Studierenden in virtuellen, immersiven Produktionsumgebungen
  • Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm: MC4Data – Micro-Credential Programm zur Förderung der Data Analytics Skills von MINT-Studierenden an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
  • Universität Passau: prima(r)INT – Remote Labs zur Förderung von Experimentier- und Problemlösekompetenzen von Studierenden des Grundschullehramts im Bereich Informatik, Naturwissenschaften und Technik
  • Universität Siegen: Authentic-STEM.connect.us
  • Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt: Integrierte Informatikeinführung für Schüler und Studienanfänger an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS)
  • Hochschule Zittau/Görlitz: Digitalisierung im Lehrgebiet Leit- und Sicherungstechnik

Nach Ablauf einer Entwicklungs- und Skalierungsphase, die der Stifterverband durch gemeinsame Workshops und themenbezogene Austauschrunden begleitet hat, konnten sich die Hochschulen um weitere Fördermittel bewerben. Drei von ihnen erhalten dann zusätzlich jeweils 100.000 Euro. Eine Fachjury mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft hat folgende Hochschulen ausgewählt:

  • Hochschule Esslingen: Im Projekt "Digital Readiness and Didactics Improvement" steht die Entwicklung digitaler Kompetenzen von MINT-Studierenden im Fokus. Dazu wird ein Instrument zur Erfassung digitaler Kompetenzniveaus der Studierenden konzipiert. Dieser Digital Readiness Check wird für Studienanfänger und Absolventen eingesetzt, um das eigene Kompetenzniveau einzuschätzen, zu verbessern und gegenüber möglichen Arbeitgebern zu dokumentieren.
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Das Projekt "Robotik in die Pflege" bietet das Potenzial, die Pflegeversorgung langfristig zu unterstützen und Pflegefachpersonal zu entlasten. Der bedarfsgerechte Einsatz von Robotik fußt auf der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Anwendern. Durch interdisziplinäre Lehrangebote für Informatik und Pflegewissenschaften werden vertiefte Kompetenzen zu partizipativer und anwendungsorientierter Technikentwicklung aufgebaut.
  • Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm: Die Hochschule entwickelt ein strukturiertes Qualifizierungsprogramm für MINT-Studierende im Bereich Data Analytics. Neue Formate der Zertifizierung werden als Kompetenznachweise (Mirco-Degree und Digital Badges) konzipiert, getestet und pilothaft implementiert. Sie bieten Studierenden die Möglichkeit, ihr Kompetenzprofil zu erweitern und auf digitalen Plattformen sichtbar zu machen.

Neben der finanziellen Förderung, bekommen die Hochschulen die Möglichkeit, in einem Transferverbund ihre Erfahrungen und gute Praxis mit anderen Hochschulen zu teilen sowie Kooperationen mit weiteren Partnern aufzubauen.

Zeitplan für die dritte Förderrunde

8. April 2022 Einreichungsfrist für die erste Antragsrunde
8. Juni 2022 Jurysitzung (digital, nicht öffentlich) zur Auswahl der bis zu zehn Preisträger
Juni 2022 Beginn der Förderung in der ersten Antragsrunde
15. Dezember 2022 Einreichungsfrist für die zweite Antragsrunde
Februar 2023 Zweite Jurysitzung
März 2023 Beginn der Förderung in der zweiten Antragsrunde und Netzwerkarbeit
Frühjahr 2025 Ende des Förderprogramms

Kontakt

Alexander Tiefenbacher (Foto: Damian Gorczany)

Dr. Alexander Tiefenbacher

ist Projektleiter im Stifterverband.

T 030 322982-514

Romy Höftmann (Foto: David Ausserhofer)

Romy Höftmann

ist Assistentin im Bereich "Programm und Förderung".

T 030 322982-526