Als Kilian Schumm noch ein Kind war und in der Bamberger Altstadt durch die kleine Bürstenfabrik des Opas streifte, waren ihm die lauten Maschinen unheimlich. Er konnte nichts damit anfangen. Später ging er zum Studieren fort. Etwas mit Zukunft sollte es sein: Schumm wurde Informatiker.
Da liefen die Maschinen in der Werkstatt schon lange nicht mehr. Selbst hergestellte Bürsten waren aus der Mode geraten. Deshalb verkaufte Großvater Georg Nickels jetzt Reinigungsdienstleistungen an Bamberger Firmen, im großen Stil. Nur das Ladengeschäft veränderte sich über die Jahrzehnte kaum: hier ein neues Regal, da ein paar Neuheiten im Sortiment. Bürsten Nickels war einfach für die Bamberger da in der Gasse Zinkenwörth 29, ein Leben lang.
Brenzlig wurde es erst, als Kilians Mutter sagte: Jetzt werde es langsam Zeit, den Laden zu schließen. Da wurde dem jungen Informatiker mulmig und die Gedanken reiften in eine Richtung, die er nie für möglich gehalten hatte: Was wäre, wenn er das Geschäft übernähme?