Unsere Gesellschaft gibt viel Geld aus, um Störungen und Auffälliges in unserer Gesellschaft zu beseitigen. Auffällige Kinder bekommen Therapien, Schulpsychologen kümmern sich um störende Ereignisse und Schüler in der Gemeinschaft. Zappelschüler werden mit Ritalin befriedet. Erzieher im Kindergarten klagen, dass manche Kinder nicht richtig sprechen können, manche nicht einmal beim Übergang in die Schule. Grundschullehrer beklagen, dass viele Schultüteninhaber „nicht so weit sind“. Bald darauf beginnt die eigentliche Schlacht um die Gymnasialreife. Auf jeder Stufe gibt es eine hohe Prozentzahl von Kindern, die nicht so weit sind.
Dabei geht es nicht um Wissen, sondern um Erziehung. Gut erzogene Kinder prügeln nicht, sie sind diszipliniert bei der Sache oder zumindest gutwillig. Sie stören nicht, handeln aus Einsicht, hören zu. Fleiß, Betragen, Ordnung, Mitarbeit – so lauteten die Kopfnoten meines Zeugnisses. Ist es zu viel verlangt, diese Kopfnoten ernst zu nehmen? Ist es zu viel verlangt von den Eltern, sich um solche Eigenschaften zu kümmern? Viele sagen, das sei Aufgabe der Lehrer, und andere meinen, dass „es sich verwächst“. Das kommt vor, aber sicher ist es nicht, oder?
Ich schaue in meinem alten Brockhaus (1960) nach: