Bei einem Gespräch mit Martin Stratmann merkt man schnell: dieser hier – immerhin einer der wichtigsten deutschen Wissenschaftsmanager – versteckt sich nicht hinter akademischen Floskeln: „Was gestern noch Science-fiction war wird heute Realität“, ist der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft überzeugt. Stratmann möchte jungen Forschern viel mehr Freiräume geben. Einst als junger Doktorand wurde ihm selbst zugestanden, die wirklich neue Idee umsetzen und das obwohl sich Stratmanns Doktorvater zu Beginn des Projekts eher skeptisch zeigte: Erst hieß es: „Das ist Käse – dann wurde es ein Erfolg“.
Wie einer „echten Idee“ mehr Raum geben, wenn sie gerade erfahrenen Wissenschaftsmanagern als unrealistisch erscheint? Im Gespräch mit dem Stifterverband betont Stratmann wie wichtig es für Spitzenforschung im 21.Jahrhundert geworden ist wirklich Unvorhergesehenes zu erschaffen. Deswegen braucht erfolgreiche Wissenschaft „die richtige Balance aus bewährten Förderstrukturen und mutigen Ideen“. Denn im Detail sei Spitzenforschung gar nicht planbar. Sie entsteht in geistigen Freiräumen – eine Maxime, die er im deutschen Wissenschaftssystem wieder mehr umgesetzt sehen möchte.