Ende August ist das neue Buch des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt, Energie mit dem Titel Die Große Transformation erschienen. Es geht auf die technologischen, ökonomischen, politischen und kulturellen Umbrüche ein, die mit der Vision einer Nachhaltigen Entwicklung verbunden sind, und trägt den Untertitel „Eine Einführung in die Kunst gesellschaftlichen Wandels“. Das Titelbild ziert das Skulpturenensemble „Points of View“ des Bildhauers Tony Cragg. Im Buch spielt der Begriff der Zukunftskunst eine zentrale Rolle.
Ein Buch aus einem wissenschaftlichen Nachhaltigkeits-Thinktank mit solch intensiven Kunstbezügen – passt das zusammen? Eindeutig ja! Mit einem solchen Blick öffnen sich neue Perspektiven für die Klima- und Nachhaltigkeitsdebatte und für das Wissenschaftssystem insgesamt.
Impact of Science
Wissenschaft muss Zukunftskunst werden
, [Points of View 04](https://bit.ly/2zM0x1L), [CC BY-SA 3.0](https://bit.ly/1p2b8Ke) via [wikimedia commons](https://bit.ly/YklbAF) Tony Cragg, Skulptur „Points of View“, Salzburg 2014 (Foto: [Eweht](https://bit.ly/2P5lA4w), [Points of View 04](https://bit.ly/2zM0x1L), [CC BY-SA 3.0](https://bit.ly/1p2b8Ke) via [wikimedia commons](https://bit.ly/YklbAF)](/sites/default/files/styles/1080x607/public/points_of_view_04_16_9.jpg?itok=kzRLpznG)
Wissenschaftlich begründete Zukunftsentwürfe
All diese Schlüsseldisziplinen der Gesellschaftsgestaltung liefern kaum noch Orientierungswissen. Insbesondere wissenschaftlich begründete Zukunftsentwürfe sind im Wissenschaftsbetrieb auf dem Rückzug. Doch die aktuellen Gesellschaften im Umbruch brauchen genau solche Entwürfe: Wie können demokratische und inklusive Gesellschaften im Zeitalter von Populismus und Klimawandel gelingen? Wie müssen zivilgesellschaftliches Engagement und politische Steuerung künftig zusammenwirken? Was sind zukünftige Entwicklungspfade für eine dysfunktionaler werdende Wirtschaftsordnung?
Auf diese Fragen würde eine Wissenschaft antworten, die sich als Möglichkeitswissenschaft versteht. Eine solche Wissenschaft ist interdisziplinär und vergrößert die Möglichkeitsräume für all diejenigen, die eine zukunftsgerechte Welt mitgestalten wollen.
„Das Versagen liegt vielmehr darin, dass Wissenschaft im Anschluss an ihre Forschung nur noch wenig zu bieten hat. “

Die Idee der Zukunftskunst ist von einer solchen Perspektive getragen. Wissenschaft würde es guttun, sich mehr von der Ganzheitlichkeit und Inspirationskraft künstlerischen Wissens inspirieren zu lassen. Wissenschaft sollte wieder viel öfter zur Zukunftskunst werden. Sie würde damit auch gesellschaftlich an Relevanz gewinnen.
