Herr Arslan, warum sind so viele wissenschaftliche Paper nicht reproduzierbar? Und was wäre eine Lösung für das Problem?
Der Hauptgrund ist, dass Reproduzierbarkeit als zentraler wissenschaftlicher Wert nicht belohnt wird. Im Moment ist es wichtiger, dass die Paper aufregend klingen, Überschriften produzieren und zitiert werden. Das ist natürlich potenziell miteinander vereinbar, aber leider momentan nicht der Fall. Wir schauen alle ein bisschen zu sehr auf die Ergebnisse und freuen uns, wenn etwas Überraschendes dabei herauskommt.
Eine realistische Alternative – gerade heute, da wir das Internet zur Verfügung haben – ist, Paper nicht auf Basis der Ergebnisse zu beurteilen, sondern auf Basis der Methoden. Hierfür gibt es auch ein Format, das nennt sich Registered Reports. Das wird in der Psychologie jetzt vermehrt eingesetzt. Forscher reichen ihre Methoden ein, bevor sie die Daten überhaupt erhoben haben. Es wird also solide Forschung belohnt und nicht Forschung, die uns überrascht.