Verwaltungswissenschaft? Für viele Abiturienten, die sich nach einem passenden Studienfach umschauen, klingt das erst einmal nicht besonders sexy. Es klingt nach staubigen Amtsstuben und Bürokratie „extra dry“, nach Menschen, die Akten hin und hertragen und die Digitalisierung ihrer Dienstleistungen nicht auf die Reihe kriegen.
Thurid Hustedt, Diplom-Verwaltungswissenschaftlerin und seit Oktober 2018 Stiftungsprofessorin für Public Administration and Management an der privaten Hertie School in Berlin, lacht herzlich, wenn man sie mit solchen Klischees konfrontiert. Sie weiß es naturgemäß besser: „Ohne die Vor-, Mit- und Zuarbeit von Verwaltungsmitarbeitern wären etwa politische Entscheidungsprozesse in den Ministerien auf Länder- und auf Bundesebene kaum möglich. Wenn man verstehen will, wie Politik funktioniert und Entscheidungen zustande kommen, muss man verstehen, wie Verwaltung funktioniert.“