Die Ideenwettbewerbe ermöglichen es den Städten hingegen, in kurzer Zeit mit verschiedenen Partnern in Kontakt zu treten und gemeinsam „ins Machen“ zu kommen. Der Stadt Malmö gab der Wettbewerb die Inspiration, auf die sie gehofft hatte, sagt Malin Norling, Projektmanagerin der Stadt: „Der Vorteil der Open-Innovation-Wettbewerbe besteht darin, dass Sie einige ‚verrückte‘ Ideen bekommen, die nach einer Weile gar nicht mehr so absurd wirken.“2
Peter Vangsbo, zuständig für die Wettbewerbe beim Climate-KIC, ist überzeugt: „Die Open-Innovation-Wettbewerbe sind keine ‚rocket science‘, sondern ein neuer, agiler Weg für Erneuerung in Politik und Verwaltung.“ Sie seien replizierbar und flexibel. Während sich Malmö für den Wettbewerb fast zwei Jahre Zeit nahm und die Konzepte mit realen Prototypen testete, durchliefen andere Kommunen den Prozess in zwei Monaten. Die Wettbewerbe ermöglichen es außerdem, Stadtentwicklung aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Im Gewinnerteam in Malmö tüftelten Experten für Hydrokultur, Architektur und Pädagogik zusammen an technischen wie gestalterischen Fragen – und haben einen anderen Blick auf die Dinge als die Stadtverwaltung allein.
Städte sind zudem ein perfektes Mini-Innovationssystem mit „lebendigen Laboren“, wie es Vangsbo formuliert. Die Prototypen der Finalisten brachten in Malmö bereits nach wenigen Monaten potenzielle „Nutzergruppen“ wie Anwohner, Schulen und Restaurants ins Gespräch. Würden sie Fisch aus recyceltem Abwasser essen? Passt das modulare Gewächshaus ins Stadtbild? Der Stadt spart das Geld und Zeit, denn sie erfährt frühzeitig, was die Bevölkerung wirklich will und welche Lösungen der Markt bereithält und kann die folgende Vergabe passgenau formulieren.
Dass die Open-Innovation-Wettbewerbe potenziell Innovationskultur in die Rathäuser tragen, war auch der Beweggrund für die schwedische Innovationsbehörde Vinnova, den Wettbewerb mit 210.000 Euro zu unterstützen. „Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen profitieren von offenen Innovationsprozessen. Uns geht es darum, ein neues Förderinstrument in unserem Werkzeugkasten zu haben“, so Erik Borälv von Vinnova.3