Für die Medizin steckt das sogenannte Neglect-Syndrom noch voller Geheimnisse: „Eine einseitige Schädigung im Gehirn kann dazu führen, dass der Betroffene seine Umgebung oder seinen Körper nur noch zur Hälfte bewusst wahrnimmt“, berichtet Melanie Wilke. „Die neuronalen Ursachen für diese Störung sind aber bislang nicht gut verstanden. Deshalb gibt es derzeit keine richtige Therapie.“ Dazu, dass Patienten mit einer solchen Wahrnehmungsstörung künftig dennoch geheilt werden, will die Leiterin der Abteilung Kognitive Neurologie am Zentrum Neurologische Medizin der Universitätsmedizin Göttingen mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit beitragen.
Impact of Science
Expedition ins Bewusstsein

Melanie Wilke (Foto: David Ausserhofer)
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Melanie Wilke erforscht an Affen und Menschen, wie Bewusstsein entsteht – und findet so neue Ansätze für die Therapie von Hirnschäden beim Menschen.
Patienten belohnen
Die Forscherin stellt fest: „Durch die Aktivierung des Belohnungssystems kompensiert das Gehirn den Neglect.“ Der Einsatz der sogenannten funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) bei den untersuchten Affen ermöglicht den direkten Vergleich mit fMRT-Aufnahmen bei Patienten. Eine von der Schilling-Stiftung finanzierte Professur in Göttingen gibt Melanie Wilke den Freiraum, ihre Erkenntnisse auf den Menschen zu übertragen.
Chancengerechtigkeit
"Bildungsaufsteiger absolvieren Höchstleistungen"
Das deutsche Bildungssystem erschwert den sozialen Aufstieg. Das darf nicht sein, sagt Politikprofessor Aladin El-Mafaalani.
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Aladin El-Mafaalani (Foto: Peter Himsel)
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