In den ersten Dekaden von NEURONETZ entstand ein seltsames Abhängigkeitsverhältnis mancher User. Das Phänomen wurde damals mit „Always On“ beschrieben und entzieht sich nach heutigem Stand unserer Vorstellungskraft. Damals glaubte man als User tatsächlich, man müsse auf jeden Kommunikationsreiz reagieren - selbst wenn dieser nicht unmittelbar an den eigenen Ego-Tunnel adressiert war. Kombiniert wurde dieser Reiz noch mit der Auffassung, man müsse jeden Ego-Tunnel, der sich ein wenig anders als der eigene verhält ungefragt kritisieren, korrigieren und maßregeln. Feedback war damals keine Option, die man erbittet, sondern wurde als Bringschuld interpretiert, die man offenbar unaufgefordert immer und überall abliefern musste. User baten nicht um Feedback, erhielten es aber stets ungefragt.
Natürlich ergaben sich daraus zahlreiche Konflikte, die sich zu den großen Emotionskatastrophen am Anfang des 21. Jahrhunderts katalysierten. Im Zuge dieser emotionalen Dynamiken konnten zahlreiche User auch nicht mehr ihren persönlichen Zugang zur Wirklichkeit 3.0 abschalten. Sie fühlten sich zunehmend überfordert und ihre emotionale Balance geriet aus den Fugen. Es wurde in der damaligen Zeit sogar über gesetzlich verordnete Auszeiten nachgedacht - was angesichts der heutigen Benutzung ziemlich absurd klingt. Auch wenn es für viele an der Stelle banal klingen mag: NEURONETZ kann - im Gegensatz zur Wirklichkeitskonstruktion erster und zweiter Ordnung - auch ohne Meditationstechniken vom eigenen Ego-Tunnel jederzeit getrennt werden.
Danke für deine Achtsamkeit. Wir wünschen deinem Ego-Tunnel eine erhellende Zeit im NEURONETZ.