Wirkung hoch 100:
10 Projekte

Wirkung hoch 100 (Logo)

 
Aus den 30 Ideen für die Zukunft von Bildung, Wissenschaft und Innovation, die es in die zweite Förderphase der Initiative "Wirkung hoch 100" geschafft hatten, hat der Beirat die zehn Projekte mit dem größten Entwicklungsfortschritt und Skalierungspotenzial für die dritte und finale Phase ausgewählt. Die zehn Teams erhalten – je nach konkretem Bedarf – insgesamt eine Million Euro. Die folgenden Projekte sind dabei:

  • Berlin Ethics Lab für verantwortliche KI und verantwortliche Mensch-Maschine-Interaktion (BELab) – Zukunftstechnologien partizipativ gestalten
    TU Berlin
    Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Mensch-Maschine-Interaktionen (MMI) verändern unsere Gesellschaften. Um diese Veränderung entsprechend gesellschaftlicher Werte wünschenswert zu gestalten, müssen Technologieentwicklung und ethische Reflexion gesellschaftlicher Folgen und Anforderungen zusammengedacht und zusammengebracht werden. Das Projekt unterstützt Entwicklerinnen und Entwickler darin, die Reflexion von ethischen Fragen, Zukunftsvisionen und Implikationen gestaltend in den Entwicklungsprozess zu integrieren – und erweitert die Perspektiven durch Co-Design-Prozesse mit "Betroffenen". Dazu entwickelt es Tools, bietet personelle Unterstützung und erarbeitet Multiplikatoren-Trainings. So kann Tech verantwortlich gestaltet werden.
  • Datenbank Katastrophenschutz – Voneinander Lernen
    Hochschule Magdeburg-Stendal
    In Deutschland existieren viele verschiedene Einrichtungen und Institutionen, die bei der Gefahrenabwehr, im Bevölkerungsschutz und in der Katastrophenvorsorge mitwirken. Hierbei fehlt es jedoch an einer sinnvollen Vernetzung. Am Anfang des Projektes wird ein Netzwerk aufgebaut, an dem verschiedene Institutionen und Einrichtungen partizipieren. Der Inhalt der Katastrophenschutzdatenbank ergibt sich aus dem Bedarf, welcher mit Beteiligung des Netzwerks herausgearbeitet wird. Begleitend zu der Entwicklung eines Datenbank-Prototypen wird ein Konzept erarbeitet, wie Wissen und Erfahrungen ausgetauscht und bewahrt werden können.
  • Der Klimawandel – verstehen und handeln
    LMU München, Fakultät für Physik
    Das für junge Menschen hochaktuelle Thema Klimawandel wird bisher zu wenig im MINT-Unterricht behandelt. Meist ist er sehr akademisch aufgebaut, oft fehlen die für Schülerinnen und Schüler relevanten Inhalte und Lebensbezüge, die für die Sinngebung wichtig sind. Über das Projekt und mit dem entwickelten Klimakoffer können Schülergruppen die wissenschaftlichen Hintergründe, Auswirkungen und den MINT-Charakter des Klimawandels experimentell erkunden. Sie werden motiviert, über gemeinsame Projekte an effektiven Lösungen zu arbeiten. Dabei übernehmen sie selbst Verantwortung, lernen Handlungsmöglichkeiten kennen und erfahren Selbstwirksamkeit.
  • Federated Secure Computing
    LMU München
    Daten sind der Treibstoff der Industrie 4.0. Unternehmen, Politik und Gesellschaft sind auf Daten angewiesen, um informierte Entscheidungen treffen zu können. Andererseits kann, darf oder will man Daten oftmals nicht teilen. 61 Prozent aller Europäischen Unternehmen tauschen noch überhaupt keine Daten aus. Der Hauptgrund dafür sind Bedenken wegen Datenschutz und Sicherheit. Sicheres verteiltes Rechnen ermöglicht es einer Anzahl von Dateneignerinnen und Dateneignern, gemeinsam aus ihren verteilten Daten zu rechnen, ohne diese austauschen zu müssen. So bleiben die Daten im Gewahrsam und in der Kontrolle ihrer Eignerinnen und Eigner, und dennoch wird Kollaboration möglich, Vertrauen, Zustimmung und Privacy bleiben gewahrt.
  • Institut für inklusive Bildung
    Institut für Inklusive Bildung gGmbH (An-Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
    Menschen mit und ohne Behinderungen kommen kaum miteinander in Kontakt. Im Zuge wachsender Inklusionsansprüche sind vor allem Menschen, die beruflich mit anderen Menschen arbeiten, gefordert, eine professionelle Beziehung zu gestalten. Doch selbst engagierte Lehr-, Fach und Führungskräfte fühlen sich oft unsicher, unwissend oder unerfahren im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Das Projekt hat einen Weg gefunden, um Menschen mit Behinderungen beruflich zu qualifizieren, ihnen eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anzubieten und die bislang defizitäre Betrachtung von Menschen mit Behinderungen zu einer kompetenzorientierten Betrachtung zu verändern. Es schafft einen Austausch auf Augenhöhe, der die Barrieren in den Köpfen überwindet.
  • krisenchat.de: 24/7 psychosoziale Beratung für Kinder und junge Erwachsene
    krisenchat gUG
    Das Online-Portal krisenchat.de hilft jungen Menschen mit all ihren Problemen – über Themen wie sexuelle Belästigung, selbstverletzendes Verhalten oder Erwartungsdruck. Kinder und junge Erwachsenen können sich direkt per WhatsApp oder SMS melden, niedrigschwellig und zeitgemäß.
  • phyphox
    RWTH Aachen, II. Physikalisches Institut A
    Ein solides naturwissenschaftliches Grundverständnis spielt in unserer hochtechnisierten Welt eine immer wichtigere Rolle. Das Erlernen naturwissenschaftlicher Methoden, die Beherrschung digitaler Messinstrumente und der kritische Umgang mit Daten verbinden sich in idealer Weise in der eigenständigen Durchführung von Experimenten und der Analyse und kritischen Bewertung der gewonnenen Resultate. Mit der App phyphox können Lernende Experimente mit dem eigenen Smartphone durchführen, so dass dem naturwissenschaftlichen und technischen Lernen eine völlig neue Perspektive eröffnet wird.
  • Physikunterricht 4.0 – Virtual-Reality-Experimente
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Im naturwissenschaftlichen Unterricht fördert Experimentieren vielfältige Schlüsselkompetenzen und motiviert zukünftige Fachkräfte für MINT. Während des Fernunterrichts der Corona-Pandemie war und ist das Experimentieren jedoch nicht möglich. Aber auch im Präsenzunterricht ist die Praxis des Experimentierens teilweise eingeschränkt. Das Projekt ermöglicht es Schülern mithilfe digitaler Medien, den Experimentierprozess neu zu erleben. Es handelt sich um sehr realitätsnahe Simulationen mit ausgeklügeltem, didaktischem Konzept. Es bietet einen großen Mehrwert für einen zukunftsweisenden naturwissenschaftlichen Unterricht und zur Fachkräftesicherung.
  • Prüfung hoch III. Didaktik – Technik – Vernetzung
    Projektzusammenschluss unter Beteiligung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Lern-Innovation), der RWTH Aachen (IT Center), des Karlsruher Instituts für Technologie, des Hochschulnetzwerks Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (HND-BW) sowie der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
    Das Potenzial digitaler Prüfungen ist an Hochschulen didaktisch, technisch und bildungspolitisch noch nicht erschlossen. Diese Ebenen agieren bislang tendenziell abgekoppelt voneinander, so dass Prüfungen nicht multiperspektivisch betrachtet wurden. Es bedarf eines Wandels in der Wahrnehmung und Realisierung von Prüfungen im Sinne des studentischen Lernprozesses. Gemeinsam eröffnet das Projekt eine ganzheitliche Sicht auf Prüfungen und widmet sich den Fragen: Wie konzipiere ich Prüfungen? Wo stehen sie im Lernprozess inhaltlich und strukturell? Wie können Prüfungen technisch innovativ, sicher und nutzungsfreundlich umgesetzt werden?
  • technika | Die Karlsruher Technik-Initiative
    CyberForum e.V.
    In Schulen wurde in der Vergangenheit nur wenig für das I und das T in MINT getan. Früher gab es in den Kinderzimmern Baukästen, Modelleisenbahnen oder Metallbaukästen. Technik konnte mit dem Großvater erlebt werden, wenn er ein Haushaltsgerät zum Reparieren aufgeschraubt hat. Diese Zugänge zur Technik gibt es heutzutage nicht mehr. Wo sollen hier die Fachkräfte herkommen? Die Technik-AGs bieten Kindern Spielzeug, um sich selbstgesteuert mit dem Thema Technik zu befassen. Sie entwickeln Spaß am Tüfteln und Ausprobieren. Mit steigender Erfahrung werden die eigenen Projekte komplexer und technisch anspruchsvoller. Schon früh werden die Kinder mit Controllern an Softwareentwicklung und Projektmanagement herangeführt. Teamwork und Präsentieren sind Kollaterallearnings.

Die zehn Finalisten werden sich bei dem abschließenden "Transferwerkraum" am 15. und 16. November 2021 in Berlin allen Interessierten präsentieren. Ziel der Veranstaltung ist es, die erarbeiteten Lösungen sichtbarer zu machen und mit anderen Initiativen und Stakeholdern zu vernetzen. Bei dem Abschluss-Event erhalten außerdem drei Projekte den Wirkung hoch 100-Preis in den Kategorien Bildung, Wissenschaft und Innovation.