Wie der Wissens- und Technologietransfer weiterentwickelt werden kann

Wissen und Technologien aus der Forschung müssen schneller und häufiger für die Gesellschaft und Wirtschaft nutzbar werden. Hier liegt großes Potenzial, um die großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft erfolgreich lösen zu können. Dafür braucht es eine etablierte Transferkultur vor allem in den Hochschulen und Forschungseinrichtungen und eine besser abgestimmte Förderpolitik zwischen Bund und Länderebene. Zu diesem Fazit kommt das Diskussionspapier "Bund-Länder-Dialog: Wissens- und Technologietransfer weiterentwickeln", herausgegeben vom Stifterverband und der TransferAllianz.

20.11.2024

An den Hochschulen zählt die Etablierung einer Transferkultur auf den verschiedenen Ebenen zu den wichtigsten Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Wissens- und Technologietransfer. So ist es notwendig, dass Transferstrategien anhand eines breiten Transferverständnisses (weiter-)entwickelt, die Transferstellen finanziell abgesichert sowie ein Reputationssystem entwickelt werden, das künftig exzellente Transferleistungen honoriert. Das ist das Fazit des Diskussionspapiers Wissens- und Technologietransfer im Schulterschluss zwischen Bund und Ländern weiterentwickeln.

"Die Anforderungen an einen gut funktionierenden Wissens- und Technologietransfer steigen angesichts gesellschaftspolitischer Herausforderungen und einer abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands", sagt Axel Koch, Vorstandsvorsitzender der Transfer-Allianz. "Hier gilt es für die Hochschulen und Forschungseinrichtungen, mit professionellen Strukturen, exzellenten Fachkräften und zielführenden Anreizen bestens aufgestellt zu sein, um den erforderlichen Beitrag zur Innovationskraft unseres Landes leisten zu können."

Neben der breiten Verankerung einer Transferkultur muss dringend auch die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern sowie zwischen den Bundesländern untereinander besser abgestimmt werden. Hier gibt es noch großes Potenzial, den Wissens- und Technologietransfer effizienter zu gestalten. Doppelstrukturen bei Fördermaßnahmen müssen identifiziert und beseitigt werden. Gleichzeitig gilt es aber auch, bestehende Förderlücken zu schließen.

"Öffentliche Mittel können effizienter eingesetzt werden, wenn in den Innovationsstrategien der Bundeslänger regionale Stärken berücksichtigt und die Verstetigung erfolgreicher Transferprojekte eingeplant werden", sagt Andrea Frank, stellvertretende Generalsekretärin des Stifterverbandes. "Vielversprechendes Potenzial liegt darüber hinaus in den neuen Förderinitiativen des Bundes, die auf öffentlich-private-Partnerschaften abzielen und nicht zuletzt eine Schubwirkung für den Aufbau regionaler Innovationsökosysteme erwarten lassen."

Die Handlungsempfehlungen an Politik und Hochschulleitungen wurden im Rahmen eines Bund-Länder-Dialogs Transfer erarbeitet. Hierzu kamen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft sowie Bundes- und Landesministerien zusammen, um bestehende Herausforderungen und zukünftige Entwicklungsmaßnahmen zu diskutieren. Dabei wurden die konkreten Herausforderungen und Chancen des Föderalismus, die spezifischen Zuständigkeiten sowie die vielfältigen Wissenschafts- und Innovationslandschaften und unterschiedlichen Budgets berücksichtigt.

 

Der Stifterverband ist eine Gemeinschaft von rund 3.500 engagierten Menschen, Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ziel seiner Arbeit ist, Bildung und Wissenschaft neu zu denken und zu gestalten, um die Innovationskraft der Gesellschaft nachhaltig zu stärken. Als zentraler Impulsgeber analysiert er aktuelle Herausforderungen, fördert Modellprojekte und ermöglicht deren Verbreitung in vielfältigen Netzwerken. Er vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, entwickelt gemeinsam Ideen und stößt politische Reformen an. In seinem Wirken konzentriert er sich auf zwei Handlungsfelder: "Bildung und Kompetenzen" sowie "Kollaborative Forschung und Innovation".

Die TransferAllianz e.V. ist der Deutsche Verband für Wissens- und Technologietransfer (WTT). Er vereinigt Hochschulen, Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Patentverwertungsagenturen und weitere Transferdienstleister zu einem bundesweiten, wachsenden Netzwerk. Über ihre rund 110 institutionellen Mitglieder hat die TransferAllianz Zugang zu Erfahrungen und Forschungsergebnissen von über 250.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der öffentlichen Forschung. Ziel ist es, den Wissens- und Technologietransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft und in die Gesellschaft strukturell und nachhaltig zu fördern und damit den Innovationsstandort Deutschland zu stärken. Zu diesem Zweck entwickelt und bietet er Austauschformate und Weiterbildungsangebote zu aktuellen Transferthemen, vermittelt Kontakte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie gesellschaftlichen Akteuren im Transfer, führt eine jährliche Umfrage zu Kennzahlen im WTT durch, wirkt an transferrelevanten Förderprojekten mit und berät zu bedarfsgerechten Förderprogrammen.