Der Open Data Impact Award soll Anreize schaffen, Daten aus der Forschung offen zu legen und sie somit breiter für Innovationen nutzbar zu machen. Die Jury hat unter den eingereichten Bewerbungen folgende drei Projekte ausgewählt:
- Der erste Preis, dotiert mit 15.000 Euro, geht an das Projekt "OpenSenseMap" unter der Leitung von Angela Schwering von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Das Forschungsprojekt gehört zu den größten offenen globalen Sensornetzwerken für Umweltdaten, das konsequent Daten zur Verfügung stellt. Von einigen hundert Messstationen im Jahr 2016 wuchs die OpenSenseMap auf mehr als 10.000 Messstationen mit über elf Milliarden Messungen an. Die hohe Anzahl der Sensoren ermöglicht es, eine Vielzahl verschiedener Umweltphänomene auf lokaler oder regionaler Ebene zu analysieren.
- Der zweite Preis mit 10.000 Euro geht an Luigi Lo Iocano und Stephan Wiefling von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg für das Projekt "Login Data Set for Risk-Based Authentication". Risk-Based Authentication (RBA) ist ein datenbasierter Ansatz zur Verbesserung der Online-Kontensicherheit im Internet. Der Datensatz bietet großes Potenzial, neue Innovationen bei RBA-Systemen zu schaffen. Das heißt mit neuen RBA-Lösungen können Menschen weltweit besser vor Cyberangriffen geschützt werden.
- Der dritte Preis von 5.000 Euro geht an Sean Fobbe von der Ludwig-Maximilians-Universität München für das Projekt "Corpus of Decisions: International Court of Justice (CD-ICJ)". Bei den Datensätzen handelt es sich um das Fundament für Forschung und Entwicklung in der quantitativen Analyse von juristischen Texten. Die Datensätze erlauben es Akteuren mit wenig Kapital (NGOs, Start-Ups sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen) innovative Lösungen für juristisch-politische Probleme zu entwickeln. Anwendungsfälle sind die Vorhersage von Urteilen durch Künstliche Intelligenz, die systematische Kontrolle von Judikative und Legislative, die automatisierte Zusammenfassung von juristischen Dokumenten, die Analyse des Gesetzgebungsverfahrens, die smarte Unterstützung beim Erstellen von juristischen Texten sowie die Entwicklung neuer Darstellungsformen juristischen Wissens.
"Die ausgezeichneten Projekte geben Impulse und sind herausragende Vorbilder für mehr Open Data in der Wissenschaft", sagt Andrea Frank, stellvertretende Generalsekretärin des Stifterverbandes. "Das Potenzial, Forschungsdaten offenzulegen, ist zwar längst erkannt. Dennoch stellen Forschende zu selten ihre wissenschaftlichen Daten für Andere bereit. Der Stifterverband fördert mit dem Open Data Impact Award die strategische Öffnung von Datensätzen für alle Formen der Nachnutzung. Denn offene Daten sind die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, für Innovationen und somit für wirtschaftliches Wachstum."