Zum Glück lernte ich ebenso zeitig die Kraft der guten Tat kennen. Als Schülerin trug ich Kröten im Eimer sicher über die Straße – ein gutes Gefühl, wenigstens einige vor dem Überfahren zu bewahren. Das freiwillige Handeln kannte ich von meinem Vater, der sich kommunalpolitisch engagierte. Wir diskutierten am Küchentisch oft über gesellschaftliche Themen. Dabei lobte er mein Talent fürs differenzierte Argumentieren. All das prägte mich immens. Kommunikation und Nachhaltigkeit sind seit Langem meine Steckenpferde.
Seit 2008 berate ich Unternehmen, wie sie nachhaltiger werden. Ein vielschichtiges Unterfangen: Gerade große Unternehmen betreiben Greenwashing und bauschen kleines Engagement in Hochglanz auf. Wir brauchen das Gegenteil: mutig blinde Flecken benennen. Wer nicht weiß, ob Rohstoffe umweltfreundlich und fair produziert werden, muss Kritikern, Konkurrenten und NGOs zuhören. Ansonsten kommen wir nicht vom Fleck. Vieles lässt sich nur im Verbund lösen.