Das Handbuch enthält eine Methodensammlung,
die in dem Projekt Raumlabore entstanden ist –
einer Initiative von Dieter Schwarz Stiftung und Stifterverband.
Die Publikation ist im August 2024 erschienen.
Innerhalb des Projekts "Raumlabore" haben Studierende, Lehrende und Mitarbeitende fünf verschiedener Hochschulen bis zu 21 Monate physische Lernräume gemeinsam konzipiert, gestaltet, evaluiert und immer wieder umgestaltet, um zukunftsorientierte, wirkungsvolle und nutzendenzentrierte Lernräume zu entwickeln. Mit diesen Projekten wurden Experimentierräume geschaffen, um eine dringend nötige aktive Weiterentwicklung von Lernräumen zu fördern.
Der Begriff "Raumlabor" bezeichnet in diesem Kontext einen Raum, in dem aktiv Raumgestaltung und deren Wechselwirkung mit innovativen, lernendenzentrierten Lern- und Lehrformaten untersucht und evaluiert wird. Studierende und Lehrende sind Forschende und Beforschte zugleich und die Raumgestaltung wird stetig verändert und angepasst. Im Folgenden wird daher die Bezeichnung Raumlabor verwendet, um einen Raum zu beschreiben, der kontinuierlich durch die Nutzenden gestaltet, verändert und weiterentwickelt wird. Diese Raumnutzung grenzt sich von klassischen Seminar- und Lernräumen sowie Hörsälen ab, die zumeist ein einziges – sich nicht veränderndes – Raumsetting zur Nutzung vorgeben und nicht oder nur begrenzt auf eine aktive Lernraumgestaltung durch Studierende und Lehrende ausgerichtet sind. Raumlabore sind in erster Linie im Sinne von Reallaboren direkt in den Lehrbetrieb integriert und adressieren oftmals formelle und informelle Settings, können aber auch losgelöst als Labor für Lehr-/Lernsettings für Lernraumforschungs- und Weiterbildungszwecke genutzt werden.
Die gesammelten Methoden eignen sich besonders in einem Raumlabor-Setting im Sinne eines Reallabors, können aber genauso in Raumprojekten angewendet werden, die auf eine Neukonzeption oder einmalige Umgestaltung abzielen und nicht auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung, sowie Raumevaluation angelegt sind. Gleichzeitig sind die Methoden eine Einladung, Studierendenpartizipation und bedarfsbezogene Raumanpassung in der Nutzung in allen Lernraumprojekt mitzudenken. Dies trägt zu wirkungsorientierten Raumangeboten bei und erlaubt auf emergierende Bedarfe von Studierenden und zukunftsorientierter Lehre zu reagieren.
Insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hochschulen sowie Lehrende, die sowohl in der Interaktion mit Studierenden und in die Planungsprozesse von Lernräumen involviert sind, können diese Methoden besonders gut platzieren und umsetzen. Partizipative, interdisziplinäre Planungsprozesse sollten bestenfalls mit organisationsweiten Konzepten einhergehen und Hochschulentwicklung, Nachhaltigkeit, Digitalisierungsstrategie und Lernraumgestaltung zusammen denken.
PARTIZIPATION ERMÖGLICHEN
Persönliche Begegnungen im Raum
Wöchentlicher Community Lunch
INFORMIEREN
Feedback in Aktion
Digitaler Zwilling
Infoscreen im Foyer
Raumtransformation: Vorher – Nachher
KONSULTIEREN
Asynchrone Kommunikation
Fokusgruppen
Onlineumfrage
QR-Code Feedback
Sprechstunden von Lernarchitekturagent oder -agentin
Workshop: Bedarfserhebung
Workshop: Personas
INVOLVIEREN
Masterthesen
Theorie U: Co-Sensing durch 3D-Mapping
Workshop: Design-Thinking
KOLLABORIEREN
Forschungsprojekte
Lernraum-Seminare
EMPOWERN
Tutoren und Tutorinnen & Praktika
Multiplikatoren- und Multiplikatorinnen-Briefing
Peer-Veranstaltungsprogramm
Pflanzenpatenschaften
Raumgestaltung durch die Nutzenden
Studentische Hilfskräfte
Schulungen: Didaktisches Konzept und digitale Medien