Lehrer-Initiative

Ziel der gemeinsamen Förderinitiative von Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung war es, die Lehrerbildung an den Hochschulen zu stärken und die Attraktivität des Lehrerberufs zu steigern.

Die Heinz Nixdorf Stiftung und der Stifterverband haben drei Universitäten für entsprechende strategische Konzepte zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung mit jeweils 500.000 Euro ausgestattet und sie über einen Zeitraum von drei Jahren bei der Umsetzung ihrer Konzepte begleitet.

  • Universität Hamburg
    Planung von sechs Pilotprojekten, in denen Fachwissenschaft und Fachdidaktik in gemeinsamen Lehrveranstaltungen enger zusammengeführt werden sollen
     
  • Leuphana Universität Lüneburg
    Einbettung von Lehrerbildung in Leitbild und Mission der Hochschule sowie innovative Ausgestaltung der Zusammenarbeit mit den Campusschulen
     
  • Technische Universität München
    Herausgehobene Sichtbarkeit und Stellung von Lehrerbildung innerhalb der Hochschule durch Schaffung der TUM School of Education
     

Mit den drei ausgezeichneten Hochschulen wurden individuelle Zielvereinbarungen abgeschlossen, die konkrete Benchmarks und Meilensteine für die jeweils verfolgten Ziele festlegen. Das Preisgeld wird in zwei Raten ausgezahlt. Im Juni 2015 stellten sich die drei geförderten Hochschulen einer Zwischenevaluation, auf deren Grundlage die Auszahlung der zweiten Rate erfolgt ist.

 

Hintergrund

Die Lehrerbildung fristet an vielen Universitäten nach wie vor ein randständiges Dasein. Lehramtsstudierende gelten – trotz ihrer hohen Studierendenzahl – noch immer häufig als Studierende zweiter Klasse und fühlen sich an den Hochschulen häufig allein gelassen. Ein Engagement in der Lehrerausbildung verschafft kaum Anerkennung innerhalb der scientific community.

Zwar engagieren sich viele Universitäten mit verschiedenen Maßnahmen für eine Verbesserung der Lehrerbildung. Es fehlt jedoch weitgehend an einer Bündelung und Verdichtung dieser Einzelmaßnahmen zu einer hochschulweiten Strategie, die über die Lehreraus- und -weiterbildung hinauswirkt und Impulse für die Hochschulentwicklung insgesamt gibt.

 

Das Förderprogramm

Grundlegendes Ziel war es, die Lehrerbildung in die Mitte der Universitäten (zurück) zu holen und sie als wesentliches Element des jeweiligen Hochschulprofils auszugestalten. Hierfür ist es unabdingbar, dass die Lehrerbildung

  • als Leitungsaufgabe der Universitäten verstanden und wahrgenommen wird;
  • in den Universitäten einen eigenen Ort bekommt, der den Studierenden Identifikationsmöglichkeiten eröffnet und das Bekenntnis der Hochschule zur Lehrerbildung in geeignete institutionelle Strukturen übersetzt;
  • von den Fachwissenschaften, die quantitativ den größten Anteil der Lehrerausbildung verantworten, tatsächlich mitgetragen und verantwortlich mitgestaltet wird.

Gleichzeitig soll ein Perspektiv- und Paradigmenwechsel eingeleitet werden: Anstatt die Lehrerbildung als einen "Fremdkörper" an der Universität zu begreifen und strukturelle Sonderlösungen zu suchen, soll der Blick auf den Mehrwert gerichtet werden, den die Lehrerbildung mit ihren spezifischen Anforderungen für die Universität insgesamt generiert. Die Lehrerbildung soll zum Motor der Hochschulentwicklung werden, beispielsweise hinsichtlich Aspekten wie

  • der Berufs(feld)orientierung akademischer Bildung,
  • der Aufwertung und universitären Verankerung der Lehrer-Weiterbildung durch aufeinander abgestimmte Aus- und Weiterbildungsangebote,
  • der aktiven Rekrutierung exzellenter Studienanfänger einschließlich ihrer Beratung und Eignungsfeststellung,
  • der Fokussierung auf Forschungsfragen, die sich weniger aus der Logik einzelner Disziplinen als vielmehr aus komplexen gesellschaftlichen Problemlagen ergeben,
  • einer Organisationsstruktur quer zu den Disziplinen oder auch
  • tragfähigen Kooperationen mit Schulen und anderen außeruniversitären Einrichtungen

 

Programmförderer
HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG, Hamburg
Nordmann, Rassmann GmbH