„Nestbeschmutzer“ haben ihn manche genannt, er selbst nennt sich einen „unruhigen Geist“. Auf jeden Fall ist Thomas Fischer jemand, der stören, provozieren, manchmal sogar angreifen muss. Trotz vieler Widerstände im Leben und obwohl er als junger Wehrdienstverweigerer mit dem deutschen Rechtssystem zunächst auf abschreckende Weise in Berührung kam, legte Thomas Fischer eine juristische Bilderbuchkarriere hin: als Ministerialbeamter, als „Deutschlands bekanntester Strafrichter“, dann am Bundesgerichtshof als Vorsitzender eines vorgeblichen „Rebellensenats“ in Karlsruhe.
Fischers Meinungsfreudigkeit zu umstrittenen juristischen Themen wurde in der Öffentlichkeit über viele Jahre verfolgt, goutiert und kontrovers diskutiert. Seine Bücher und Kolumnen, etwa bei Spiegel Online (2019 bis 2021) von Hunderttausenden gelesen.